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Gesunde Schule

Stellen Sie sich vor, es gibt Schulen und alle gehen gerne hin.

Wo gehen wir Menschen denn gerne hin? Dort, wo wir uns wohl fühlen.

Lassen Sie mich kurz klären, was hier mit wohlfühlen gemeint ist. Wohlgefühl wird ausgelöst, wenn wir Menschen uns im Miteinander sicher fühlen, oder anders gesagt, wenn wir uns verbunden fühlen.

Wenn wir uns verbunden fühlen, bekommt unser Nervensystem eine ausreichende Zahl von Sicherheitssignalen aus dem Umfeld und von den Menschen mit denen wir gerade zusammen sind und fährt uns in einen beruhigten Zustand. In diesem beruhigten Zustand beginnen wir uns wohl zu fühlen, uns aufgehoben und  sicher zu fühlen und dann erst haben wir Kapazitäten zum Lernen und zum Spielen frei.

 

Lernen, Spielen und auch Gesunden ist uns erst in einem beruhigten Nervensystemzustand möglich. Hierfür brauchen wir eine gute Dosis an Sicherheitssignalen.

 

In diesem sicheren, verbundenen Zustand, arbeitet unser Gehirn hoch effektiv. Wir haben Zugriff auf alle unsere Ressourcen und Potenziale. Das Gegenteil ist der Fall, wenn wir in Angst oder Stress geraten.

Dort, wo wir zuviel Angst oder Stress erleben, dort gehen wir nicht gerne hin. Wir versuchen solche Situationen zu meiden. Auf Schule bezogen heißt das, wir gehen hin, sind aber nicht da.

Das Gefühl von Verbundenheit ist so etwas, „wie ein Beruhigungsmittel für unser Gehirn“ sagt der Autor und Coach S. Purps-Pardigol. Vor allem aber ist Verbundenheit ein neurobiologisches Grundbedürfnis. Wir alle brauchen dieses Gefühl, ob groß oder klein.

Fehlt uns dieses Gefühl werden die Schmerzzentren im Gehirn aktiviert, die für körperliche Schmerzen zuständig sind. Nicht gesehen zu werden, keine Unterstützung zu erfahren, sich durch Kritik und Bewertung ausgegrenzt zu fühlen, schmerzt.

Sicherheit und Verbundenheit können wir über verbale und ganz stark auch über nonverbale Signale vermitteln, wie Blickkontakt, leichte Berührungen und weichen Stimmklang. Verbal vermitteln wir es über die Wahl der Worte. Über Worte, die dem Herzen entspringen, wohlwollend und wertschätzend. Über ressourcenreiche Worte.

 

Vielleicht merken Sie schon, dass Sie das alles nicht im eigenen Stresszustand leisten können. Deshalb ist die Fähigkeit zur eigenen Selbst- und Stressregulation so eine wichtige. Für mich persönlich ist sie die Königin unter den Qualitäten, wenn wir mit Menschen arbeiten. Das hohe C sozusagen.

 

Und hier beginnt gesunde Schule. In der Stärkung von Lehrern und Schulleitungen. In der Unterstützung der Pädagogen mit Wissen und mit Haltungen, die Gesundheit, Verbundenheit und Motivation fördern.

Gesunde Schule und fast möchte ich schreiben, kluge Schule setzt bei den Beziehungen an. Gesunde Schule beginnt mit der Art und Weise, wie Beziehungen gelebt und geführt werden, wie das Miteinander gestaltet wird. Auf allen Ebenen, Lehrer – Schüler und Lehrer-Lehrer, ausgehend von der Ebene der Schulleitung.

 

Studien belegen sehr deutlich den Einfluss von Führungskräften, Schulleitungen eingeschlossen, auf die Gesundheit ihrer Mitarbeiter/Innen als auch auf deren Fehlzeiten. Hier liegt eine große Entwicklungschance.

 

Viele Schulen beschäftigen sich mit Qualitätsmanagement. Hier sollte es beginnen. Beziehungsqualitäten, wie Wertschätzung, Wohlwollen und Achtsamkeit im Miteinander machen gute, gesunde Atmosphäre. Und Atmosphäre lässt sich spüren, meistens schon direkt an der Eingangstür.

In meinen Fortbildungen zum Thema „Gesunde Führung“ orientiere ich mich an dem „Gesund Führen Konzept“ von Dr. Anne Katrin Matyssek. Zusätzliche Erweiterung erfährt das Konzept durch meine Vorliebe zur Polyvagal Theorie nach St. Porges, in dem es ganz kurz gesagt, um das Erkennen von Gefahrensignalen und die Vermittlung von Sicherheitssignalen im Alltag geht.

Gesund Führen meint: „Dafür sorgen, dass sich alle – die Führungskraft inbegriffen – am Arbeitsplatz wohler fühlen; primärer Ansatzpunkt ist das zwischenmenschliche Wohlbefinden.“ Dr. Anne Katrin Matyssek

Zwischenmenschliches Wohlbefinden können wir gestalten lernen. Wir machen über die Art und Weise unserer Beziehungsgestaltung Physiologie. Gelingende und eben auch kränkende Beziehungsmomente zeigen Auswirkungen auf unser Immunsystem.

Beziehungsqualitäten sind wesentlich für ein gelingendes Miteinander und für unsere Gesundheit.

Das Konzept „Gesund Führen“, so wie ich es anbiete, stärkt als erstes die Schulleitung und vermittelt Unterstützung, Wertschätzung und vor allem Sicherheit. Mein Konzept „Gesund Führen“ biete ich in Fortbildungsform und als Coaching, mit dem Schwerpunkt „gesunde Selbstführung“ an.