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Kennen Sie Ihren Resilienzbereich?

Kennen Sie die Phasen im Arbeitsleben, in denen Sie nur so aus dem Vollen schöpfen können? Sie haben Stress, aber du merkst, du kannst die Arbeit bewältigen. Dein Stresslevel bleibt in einem guten Bereich. Sie haben das Gefühl von: Ich schaffe das.

In diesem Bereich haben Sie Zugriff auf all Ihre Möglichkeiten. Ihr Körper, ihr Geist und Ihr Gefühl stehen Ihnen beiseite. Sie haben Zugriff auf all Ihre Ressourcen. Die Neurobiologie hat uns gezeigt, dass in diesem Zustand wichtige Hirnteile gut zusammen arbeiten. Und genau das ermöglicht Ihnen ausgewogene Handlungen, Entscheidungen und Lösungen. Kommunikation, die gelingt wird möglich.

Und genau dieser Bereich nennt sich Resilienzbereich. Lydia Hantke und Hans J. Görges, vom Trauma Institut Berlin, nennen diesen Bereich Ressourcenbereich.

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Der Begriff Ressourcenbereich

„umfasst, was ein Mensch leisten kann,

wenn er auf alle Möglichkeiten von Körper und Geist optimal zugreifen kann.“ L. Hantke/H.J. Görges

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Michaele Huber z.B., eine bekannte Traumatherapeutin, bezeichnet diesen Bereich als Lernfenster. Ein gar nicht so schlechter Begriff, weil wir nämlich tatsächlich nur in diesem Bereich offen sind für neue Lernerfahrungen.

„ Wir verarbeiten Informationen dann am besten, wenn sich unsere Spannungskurve flexibel in unserem Ressourcenbereich bewegt.“ L. Hantke/H.J. Görges

Und gleichzeitig ist es auch der Bereich in dem wir uns verbunden fühlen können, mit uns und anderen Menschen. Hier sind wir fähig zur Selbstfürsorge und zur Fürsorge für andere Menschen. Hier erst sind wir beziehungsfähig.

Wächst mit steigender Anforderung oder durch eine gefühlte Bedrohung unser Stresslevel geraten wir in die Überspannung, in die Übererregung. Unser Körper wird auf Kampf- oder Flucht eingestellt und in Windeseile mit den nötigen Neurotransmittern versorgt. Unser Erleben und Handeln verändert sich ziemlich sofort.

Diesen Zustand kennen wir alle. Wir reagieren mit Herzklopfen, mit flacher Atmung, mit Konzentrations- und Verständnisproblemen und manchmal werden wir auch brüsk oder bärbeißig. Ein deutliches Zeichen dafür, dass ein wesentlicher Teil unseres Gehirns, der denkende und reflektierende Teil,  nicht mehr gut mitarbeitet.

Nun handeln wir aus dem „lymbischen System“, aus unseren ungefilterten Emotionen heraus. Hier wird nicht mehr abgewogen, überprüft oder kreativ entschieden. Hier geht es um Reaktionen aus der Angst heraus.

Warum erzähl ich Ihnen all das?

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dieses Wissen war eine große Erleichterung für mich. Ich fing an mich und andere Menschen ganz anders zu verstehen. Ich konnte plötzlich wahrnehmen, in welchen Zuständen ich mich befand, mein Gegenüber sich befand.

Gerade in wichtigen Gesprächen ist es hilfreich, dass wir wissen, ob wir uns im Ressourcenbereich befinden.

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Also lautete die Frage,

wie komme ich immer wieder zurück in meinen Resilienzbereich?

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Es beginnt zunächst mit einer wohlwollenden Aufmerksamkeit auf das eigene Stresslevel und dann gibt es viele unterschiedliche Methoden, die uns helfen, immer wieder in diesen gesundheits- und beziehungsfreundlichen Resilienzbereich zurückzufinden.

Einige dieser Methoden stelle ich Ihnen in meiner Fortbildung „Methodenkoffer Stressregulation“ vor.

Vielleicht habe ich Sie ja neugierig gemacht.