Zum Hauptinhalt springen

Wer sind Ihre Lebensbegleiter?

Heute Morgen im Bett noch wollte ich, wie so oft in den letzten Tagen die Nachrichten lesen. Ich überflog die ersten Zeilen und habe ich mich dann entschieden meinen Morgen anders zu beginnen.

Zuversichtlicher, Stärkender, Ermunternder. Und dazu nehme ich meine Helfer, meine Lebensbegleiter in Anspruch.

Nein, nicht meine nahen Menschen. Nicht so früh schon.

Ich habe mich gefragt, welche Texte mir gut tun, von wem ich gerne lese.

Heute Morgen kam mir David Steindl Rast in den Sinn, ein 98 jähriger Benediktiner Mönch. Er inspiriert mich immer sehr. Ich habe einen Text von ihm gelesen und sehr schnell stellte sich in mir eine Ruhe, eine Gelassenheit, eine Zuversicht ein.

Wie wunderbar für einen Morgen mit Sonnenschein.

Und dann tauchte diese Frage auf: Wer sind denn eigentlich meine Lebensbegleiter?

Ich spreche nicht von meinen lieben, meinen engsten Mitmenschen. Hier spreche ich von den ferneren Lebensbegleitern, mit denen ich mich auch verbunden fühle.

Es geht um die, die mich vielleicht mein Leben lang begleiten, ohne das ich es so wirklich mitbekomme. Wie Vertraute, die ich ich immer wieder treffen und aufsuchen kann. Die, die ein wirkliches Geschenk für mich sind.

Ferne und doch sehr nahe Vertraute, die uns manchmal ein Leben lang begleiten, weil wir sie lesen, hören oder schauen. Die Lebensbegleiter aus den Büchern, den Filmen, den Podcasts.

Für mich sind Bücher und die Menschen, die sie verfasst haben – Lebensbegleiter.

Sie begleiten mich mit ihren Geschichten, Anregungen und Inspirationen. Ich würde sogar sagen, sie formen mich und mein Leben mit. Ich liebe Bücher, die mich berühren. Die, die mir Informationen schenken und gleichzeitig mein Herz ansprechen. Ohne diese Kopplung ermüde ich schnell und fühle mich gelangweilt.

Die, die mir dabei helfen bei mir selbst und in meinem Herzen anzukommen.

Die, die mich immer wieder an das Verbindende zwischen uns Menschen erinnern.

Meine Lebensbegleiter, durch alle Höhen und Tiefen meines Lebens, sind vor allem Thích Nhất Hạnh, ein buddistischer Mönch. Ihn fand ich inmitten einer mich sehr verunsichernden Lebenskrise. Und wie ein guter Therapeut standen mir seine Texte bei. Stärkten mich und erlaubten mir neue, sanfte Sicht- und Lebensweisen.

Dazu gehört auch Rachel Naomie Remen, eine amerikanische Ärztin. Eine Medizinerin, die sich für mehr Mitgefühl in der Medizin, im Leben einsetzt. Nicht zu vergessen Richard Stiegler, ein inspirierender Autor und Gründer der transpersonalen Prozessarbeit: Seele und Sein

Hinter all dem steht die Frage, wie richte ich mich, inmitten herausfordernder Zeiten, aus?

Auf das, was uns und andere Menschen verbindet oder auf das, was uns trennt und was uns schwächt?

Machen wir uns bewusst, dass wir mit dem, was wir schauen, hören und lesen, unsere Stimmung machen. Wir tun also gut daran, genau zu schauen, was da gerade unsere Nahrung ist.

Wir nehmen die Texte, die Geschichten in unser Innerstes. Wir nehmen sie in uns auf. Und genau dort wirken sie.

Kurzum, mein Tip an dieser Stelle. Beginnen Sie, trotz all dieser Krisen, der schwierigen politischen Lage, Ihren Morgen mit etwas, was Ihnen gut tut. Mit etwas, was Ihnen Mut und Zuversicht schenkt. Mit etwas, was sie durch den Tag trägt.

Ich wünsche Ihnen, den ein oder anderen wirklich treuen und heilsamen Lebensbegleiter.

Altes Eisen oder Goldschatz?

Älter werden im Beruf. Wertvoll und weise.

Sie haben schon einige Berufsjahre hinter sich gebracht, viel Erfahrung gesammelt, vieles erlebt und so manche Herausforderung gemeistert. Jetzt bemerken Sie, dass der Arbeitsalltag Ihnen schwerer fällt als bisher. Wie vielen anderen Kollegen/Innen in dieser Lebensphase auch.

Wie können Sie die letzten Jahre noch kreativ und mit Freude gestalten, Ihre Kostbarkeiten weitergeben und gleichzeitig Ihre Gesundheit im Blick haben?

• Ein Blick auf dass, was Sie alles bereits geerntet haben;
• Auf dass, was Sie noch ernten wollen;
• Reflexion Ihrer Wünsche und Bedürfnisse;
• Zusammenstellen all Ihrer Stärken;
• Einbringen dieser Stärken in das generationsgemischte Team;
• achtsamer Umgang mit den eigenen Ressourcen;
• Stressbewältigung und Gesundheitsprophylaxe.

In vertrauensvoller Atmosphäre erhalten Sie in diesem Seminar wertvolle Anregungen. Und können im gemeinsamen Austausch gegenseitige Anerkennung und Unterstützung erfahren.

Impulsvorträge, Gruppenarbeit, Einzelrefletion, aktivierende und beruhigende Bewegungseinheiten

Was meint eigentlich Gesundheit?

Lassen Sie uns das Bild anschauen, dass die meisten Menschen von Gesundheit haben. Wir sind topfit, haben viel Energie und Kraft zur Verfügung. Keine Krankheit beeinträchtigt uns.

Gesundheit ist leider kein immerwährender Zustand. Immer mal wieder fühlen wir uns kränklich. Das glaube ich ist menschlich.

Gesundheit ist von vielen Faktoren abhängig. Gesundheit ist ein Prozess und damit immer veränderbar. Wir können also Einfluss nehmen.

Ich mag die menschenfreundliche Definition zum Thema Gesundheit von Prof. Dr. Tobias Esch (Gesundheitswissenschaftler an der Universität Witten/Herdecke):

Gesundheit meint nicht immer topfit zu sein, sondern auch stimmig mit einer Erkrankung, gleich welcher Art, umzugehen.

Die eigenen Grenzen zu kennen und zu spüren, was es braucht um wieder gesünder zu werden. Und dem und damit sich selbst zu folgen.

Gesundheit ist ein umfassendes Phänomen. Ich persönlich finde die Erkenntnis, dass wir unsere Gesundheit niemals vollkommen verlieren, sehr stärkend. Immer haben wir gesunde Anteile. Inmitten leichter und auch inmitten sehr schwerer Anteile.

Das zu wissen und noch besser, es zu visualisieren und zu verinnerlichen, ist überaus ermutigend und unterstützend.

Auch die Verbindung mit unseren, uns innewohnenden Selbstheilungskräfte, gehört zum Phänomen Gesundheit. Wir können mit unseren Selbstheilungskräften gemeinsame Sache machen, sprich sie unterstützen. Wie das geht?

Lesen Sie hier mehr dazu.

Wo sind die Vorbilder für mehr Langsamkeit?

Ich mache gerade eine Ausbildung zur Deep Rest Meditationstrainerin. Und ich bin beeindruckt, wie sehr mich diese Fortbildung zu neuen Sichtweisen einlädt.

Eigentlich hatte ich geglaubt, ich erlaube mir schon viele Ruhephasen in meinem Leben. Aber bei genauem Hinsehen entdecke ich mein Angetriebensein, meinen Aktionismus, mein mich nicht in Ruhe lassen können.

Kennen Sie das?

Die Arbeit muss schnell erledigt werden, am besten sofort. Keine Pausen zwischendurch. Und wenn sich eine Pause zeigt, könnte ich noch zwischendurch einkaufen gehen. Zu Hause gibt es auch immer wieder einen Grund aufzustehen und das ein oder andere zu erledigen.

Ich habe es so gelernt. Das Leben ist Arbeit. Alles muss schön sauber sein, ordentlich und man selbst hat fleißig zu sein. Arbeit und Ordnung hatte einen hohen Stellenwert in unserer Familie.

Ja, es fehlen uns oftmals die Vorbilder für Langsamkeit, für Ruhe, Gelassenheit und Entspannung. Wie können wir uns Zeit nehmen um Tun mit Ruhe zu verbinden? Um uns im Tun wahrzunehmen. Um Verbindung wahrzunehmen.

Es braucht Erlaubnis. Freundliche und sanfte Erlaubnis. Erstmal von außen, um sich dann im eigenen Inneren entfalten zu können.

Erlaube dir langsamer zu werden, schenke dir Pausen, gönne dir den Blick in die Wolken und genieße das Nichtstun. Mittendrin in all dieser Beschleunigung.

Und wenn das Verbot auftaucht, dieses – so geht es aber nicht. Nimm es wahr, mehr nicht.

Denn, was normal ist, ist noch lange nicht gesund.

Wir sind alle so beschäftigt, aber sind wir auch erfüllt?

Nicole Stern schreibt in Ihrem Buch „Das Mußeprinzip. Wie wir wirklich im Jetzt ankommen.“ folgendes:

Die Tiefe und Fülle des Lebens zeigt sich, wenn wir die Zeit und unsere Geschäftigkeit verlangsamen.

Das Leben und Arbeiten im Autopiloten erfüllt uns nicht. Kann es auch nicht, denn wir sind eigentlich gar nicht wirklich dabei.

Wir alle sind auf der Suche danach wieder bei uns selbst, mitten im Leben anzukommen. Die Sehnsucht danach wird bei vielen Menschen immer größer. Und das ist gut so.

Mein Selbstfürsorge Coaching bietet einen wohlwollenden, wertschätzenden Raum, um erlernte Verhaltensweisen zu hinterfragen, zu würdigen und vielleicht zu verabschieden.

Raum, um sich Vorbilder zu schaffen für neue, gesündere und menschlichere Verhaltensweisen. Und selber Vorbild für mehr Entschleunigung zu werden.

„Die Haltung zum Guten, zum Schlimmen kann keiner als ich nur bestimmen.“

Ich liebe die Texte der Dichterin Mascha Kaleko (1907-1975), die ein sehr schicksalsträchtiges Leben hatte.

Und ein Gedicht finde ich besonders passend und ermutigend in diesen Zeiten. Gefunden habe ich es in dem kleinen Geschenkband: „Wir haben keine andre Zeit, als diese.“ Gedichte über das Leben.

 

Was immer die Dinge mir bringen, ich stehe über den Dingen.

Was immer die Dinge mir tun, ich tue, als wär ich immun.

Und kann ich das Wollen nicht wollen, so schicke ich mich in das Sollen.

Die Haltung zum Guten, zum Schlimmen kann keiner als ich nur bestimmen.

Vom Gold in unseren Krisen, Erkrankungen und unserem Scheitern.

Leben verläuft nicht linear. Es verläuft nicht immer nach Plan. Manchmal verläuft es auch nicht so, wie wir es uns wünschen. Und manchmal wird es genau dadurch besser.

Leben ist, wie eine Wanderung durch unterschiedliche Landschaften. Mit kräftigen Vorwärtsschritten und zögerlichen Rückschritten, es gibt Gebiete mit einzunehmenden Bergen, wo wir mit Sonne, Wärme und weiter Sicht gesegnet sind. Und ebenso tauchen Täler auf. Und manchmal gibt es wirkliche Einbrüche, Schluchten, in die wir stürzen können.

All das nennt sich Leben. Mit all dem dürfen wir leben, mal besser, mal schlechter.

Und aus eigener Erfahrung weiß ich, es wird leichter, wenn wir darum wissen. Dass all das und noch viel mehr zum Leben gehört.

Hören wir deshalb nicht auf Pläne zu machen. Um Gottes Willen. Pläne sind wichtig und richtig!

Tun wir es nur mit einer inneren Bescheidenheit. Weil wir wissen, es kann geschehen, dass wir das Ziel nicht erreichen. Es kann sein, dass wir scheitern, dass uns mittendrin die Kraft ausgeht, dass wir die Lust verlieren, dass wir krank werden oder jemand in unserem Umfeld.

Und dass all das unser Leben ist. Unser einzigartiges Leben. Und dass es darauf ankommt, was wir daraus machen.

Wir können mit Verachtung auf das Scheitern, die Verletzung, die Krankheit, die Erschöpfung schauen oder wir können versuchen sie anzunehmen. Sie in unser Leben zu integrieren.

Lassen Sie uns endlich gemeinsam eine Sprache sprechen, die alles einschließt. Lassen Sie uns wagen über Verletzungen, Erkrankungen zu sprechen, über Krisen. Lassen Sie uns die begrenzende Scham loslassen.

Öffnen wir uns für „… das Potenzial und für die Erkenntnis, dass einem vermeintlichen Verlust eine eigene Wahrheit und eine Geschichte innewohnen könnte, die es wert ist, erzählt zu werden.“.

Klaus Motoki Tonn, Kintsugi

Beim Annehmen meiner eigenen Erkrankung vor einem Jahr hat mir das Buch „Kintsugi“ von Klaus Motoki Tonn sehr geholfen. Hier beschreibt er die alte japanische Kunst, zerbrochene Gefäße wieder kunstvoll zusammenzusetzen. Die entstandenen Scherben werden in einem aufwendigen Prozess wieder zu einem Gefäß zusammengesetzt. Risse und Brüche werden geklebt und ganz zuletzt vergoldet.

In der alten Kunst des japanischen Kintsugi weiß man, um die Geduld die es braucht Risse oder Brüche zu reparieren. Und es beginnt mit dem Schauen, mit dem Betrachten der Scherben, die vor einem liegen. Es beginnt mit dem Chaos.

Auch wenn sich in unserem Leben Risse und Brüche zeigen, braucht es Zeit für die „Reparatur“, für die Integration des Erlebten. Und auch hier beginnt der Prozess mit dem Chaos. Chaos ist für uns Menschen schwer auszuhalten, aber es will durchlebt sein, es braucht seine ganz eigene Zeit, wie uns die alte Technik des Kintsugi lehrt.

Zu dieser ersten Phase gehört vor allem das Betrachten der Scherben. Der tiefe Schrecken inmitten des Chaos. Nichts ist hier mehr verlässlich. Nichts ist hier mehr bekannt. Keine Gewohnheit trägt. Und es braucht Menschen, die uns halten, die uns sein lassen.

Genau deshalb braucht diese Phase des Prozesse, die Phase des Zulassens und des Seinlassens, Zeit. Zeit, in der wir gar nicht viel tun müssen. Viele der Prozesse laufen innerlich ab und wir tun gut daran uns liebevoll sein zu lassen. Bis wir zum Würdigen der Scherben, zum Würdigen des Chaos kommen. Zum Würdigen, weil wir zulassen können, was ist. Erstmal ein Scherbenhaufen.

Danach erst entwickelt sich der Prozess ganz langsam weiter in die nächste Phase. Wir kommen in die Phase des Loslassens. Das Loslassen der Pläne. Das Loslassen des Vorherigen. Das Loslassen des alten, vorausgegangenen Lebens. Und auch dieses Loslassen braucht Zeit, weil es weh tut und umsorgt sein will.

Erst danach kann das erfolgen, was wir innerlich so ersehnt haben. Das Zusammensetzen unserer Scherben. Achtsam. Liebevoll. Das zerbrochene Gefäß, unser kleines verletztes Leben bekommt wieder eine Form. Immer noch brüchig, noch nicht stabil. Und nun bekommt es nicht nur wieder eine Form, sondern wir veredeln die Form. Wir veredeln die Brüche, die Risse. Um im Bild zu bleiben, bepinseln wir sehr behutsam genau diese Risse und Brüche mit goldener kostbare Farbe.

Mir hat dieses Bild, der am Boden liegenden Scherben geholfen, mir Zeit zu nehmen und diesen Prozess des Zusammensetzens, diesen heiligen Prozess, diesen Heilungsprozess zu würdigen.

Mir hat dieses Bild nicht nur Verständnis und Erlaubnis geschenkt, sondern auch Vertrauen in das Leben und neuen Mut.

Dann, nachdem wir behutsam gepinselt haben, zeigt sich Neues. Ganz überraschend neu und anders als gedacht zeigt sich das Gefäß, zeigt sich unser Leben. Die Form ist nicht mehr ganz die alte, aber auf einmal blitzt hier Gold auf. Auf einmal ist da tiefer, innerer Wert, trotz des Scheiterns, trotz des Erkrankens, gerade durch die Krise.

Ganz anders als gewohnt zeigt sich hier Wert nicht über die herkömmliche Vorstellung von Leistung. Die Erfahrung tiefen, inneren Wertes wird erlebt durch den durchlittenen Prozess des Zulassens, Seinlassens und Loslassens.

Können Sie sich vorstellen, dass genau diese Krisen, die uns erschüttern, uns mit einer anderen Tiefe des Lebens in Kontakt bringen können? Sie können uns neu verankern und mit dem Leben verbinden. Sie lassen uns erleben, dass unser menschlicher Wert immer da ist und immer da sein wird. Von Geburt an sind wir mit Wert gesegnet.

Und was passiert jetzt mit dieser neuen, noch instabilen Form. Sie kommt ins Feuer, sie muss gebrannt werden, damit sie wirklich stabil wird. Sie sehen auch der innere Prozess ist noch nicht vorbei, um im Bild vom Erkranken oder Scheitern zu bleiben. Immer noch können sich kritische, abwertende und antreibende Stimmen in uns melden.

Mach was! Tu was! Wie konnte das überhaupt passieren? Bestimmt hast du was ganz falsch gemacht!

Sie melden sich aus dem Untergrund diese Stimmen, erzählen von Fehlern und rufen immer wieder die schmerzende Scham auf den Plan. Und genau deshalb gibt es das Feuer.

Erst der Prozess des Schmelzens macht das Gefäß wirklich stabil. Alle Anteile verbinden sich miteinander. Lassen wir zu, dass das Feuer unsere inneren abwertenden Anteile schmelzen lässt.

Und wieder ist Zeit und Geduld gefragt. Wenn das Gefäß endlich aus dem Ofen kommt ist es ganz anders als zuvor. Wir müssen erstmal schauen, betrachten, spüren. Endlich nach all dem Chaos und der Formlosigkeit zeigt sich hier erstmalig wieder verlässliche, feste Form. Neue Form, die allein durch die wertvollen goldenen Brüche und Risse entstanden ist.

Ganz einzigartig sind die goldenen Risse anzuschauen. Strahlend schön lassen sie das neu zusammengesetzte Gefäß erscheinen.

So ist es auch mit dem Integrieren unserer eigenen Verletzungen. Haben wir sie integriert, haben wir sie angenommen, können sie für uns leuchten. Für uns selbst und für den, der tief schauen kann.

Ich habe das hier so ausführlich beschrieben, weil es uns zeigen darf, dass wir uns mit dem Geschehenen „versöhnen“ können. Wir können auch in oder nach schweren Krisen Gestalter bleiben oder werden. Vor allem durch die liebevolle und freundliche Zuwendung zu uns selbst, zu unserem Schicksal, zu unserer Verletzung.

Vor allem durch das Geschenk von Zeit an uns selbst. Vor allem durch Seinlassen, Zulassen, Loslassen.

Jeder Tropfen vergossenen Blutes, vergossenen Schweißes wird dadurch kostbar.

Erlauben wir uns die Einsicht, dass genau hierdurch neue Sinnzusammenhänge entstehen können, die uns Kraft geben für die Gegenwart. Lassen Sie uns Brüche oder Risse in unserem Leben würdigen, so dass sie zur Quelle für unser weiteres Leben werden.

Leonard Cohen, der bereits verstorbene wunderbare Sänger hat genau hierzu seinen berührenden und eindrucksvollen Song Anthem verfasst. Er tat dies kurz vor seinem Tod und schenkte uns diese Zeile:

„There is a crack in everythink. That´s how the light gets in.“

Leonhard Cohen

Lernen wir mit dem Scheitern, dem Erkranken, dem Erschöpfen zu leben. Anders als zuvor. Vielleicht glänzender, kostbarer, strahlender. Wer weiß.