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Autor: Lydia Arndt

Vertrauen heißt der Stoff, auf dem Beziehung wirksam wird.

„Aber, sie hat doch gesagt, sie ruft an. Aber er wollte sich doch, in der Pause, Zeit für mich nehmen. Aber, er wollte doch nochmal über das Projekt schauen. Aber sie wollte sich doch mal meinen Vorschlag anhören.“

Kennen Sie was davon?

„Er/Sie hat es doch versprochen.“

So oder ähnlich hört es sich an, wenn Vertrauen langsam und leise verloren geht.

Es ist das Vertrauen, das unsere menschlichen Verbindungen zusammenhält. Deshalb bringen wir Vertrauen zunächst mit unseren nächsten Angehörigen, Freunden oder Liebsten in Verbindung.

Doch das ist zu kurz gedacht.

Es gibt darüberhinaus noch viele andere zwischenmenschliche Beziehungen im Leben, deren Basis Vertrauen ist. Die vom Vertrauen leben.

Wenn Sie als Führungs- oder als Lehrkraft, als Arzt oder Ärztin, als ErzieherIn arbeiten dann ist es gut auf das Thema Vertrauen zu schauen.

Um noch deutlicher zu werden, es ist unsere menschliche Pflicht.

Denn in diesen Beziehungsformen wollen wir etwas bewirken. Wir wollen Menschen etwas lehren, ihnen beim Gesunden helfen, sie einladen etwas zu lernen oder uns sogar zu folgen und unsere Anweisungen zu befolgen.

Vertrauen ist die Basis in unseren Beziehungen. Keine gute wirksame Beziehung ohne Vertrauensbasis.

Lassen Sie uns schauen, was Vertrauen bedeutet, womit wir es stärken und womit wir es empfindlich stören, wenn nicht gar zerstören können.

Vertrauen bedeutet, ich kann mich auf den anderen Menschen verlassen. Er hält, was er verspricht. Und wenn nicht, dann informiert er mich. Entschuldigt sich vielleicht sogar.

Vertrauen ist Biologie. Es bedeutet, ich kann mich sicher fühlen. Und Sicherheit ist ein körperliches Gefühl. Es entspannt uns und öffnet uns für den anderen Menschen. Für das, was er sagt und für das, was er bewirken will.

Ich rufe dich/Sie morgen an. Ich schicke dir bis Freitag die Unterlagen. Ich spreche in der Pause mit dir. Ich stelle Ihnen die Tabletten bis morgen zusammen.

All das sind kleine Versprechungen, mit großer Wirkung. Sie stärken oder sie schwächen das Vertrauen zwischen uns. Sie stärken oder schwächen unsere Verbindung.

Nicht eingehaltene Versprechen, besonders wenn es für den Menschen um etwas geht, schwächen Vertrauen. Und hölen die Verbindung langfristig aus.

Meist ist es so, dass wir bei verloren gegangenem Vertrauen die Beziehung innerlich aufkündigen. Oft gestehen wir uns das nicht direkt ein. Wenn es häufiger geschieht, dann bemerken wir den Bruch.

Wenn wir als Führungskraft als Lehrkraft, als Arzt oder Ärztin etwas bewirken wollen ist das genau der Punkt, an dem wir verloren haben.

Erstmal. Manchmal lässt sich das Ganze wieder kitten. Mit Einfühlung, mit Aufmerksamkeit. Auch da verfügen wir Menschen über ein gutes Repertoir.

Ist die vertrauensvolle Basis aber zerstört, können wir nichts mehr bewirken, egal wie gut wir sind.

Wenn wir im Miteinander wirklich etwas bewirken wollen, wenn wir hilfreich und heilsam füreinander sein wollen, dann müssen wir dem Thema Vertrauen Priorität einräumen.

Und ganz besonders in Zeiten von mal eben. Mal eben ein Versprechen gegeben. Mal eben nicht eingehalten. Mal eben Vertrauen verspielt.

Vertrauen ist das Elixier, das unsere Wirksamkeit im Miteinander unterstützt.

Ohne Vertrauen gibt es keine wirkliche Verbindung. Sondern nur Schein.

Was also sind Ihre vertrauensbildenden Maßnahmen? Worauf möchten Sie zukünftig mehr achten?

Wie gestalten Sie vor diesem Hintergrund Ihre privaten und beruflichen Beziehungen? Wie gestalten Sie sichere, menschliche Verbindungen? Verbindungen, die beide Seiten stärken und beleben.

Als Führungs-, als Lehrkraft, als Arzt oder Ärztin, als Erzieherin, als Liebende/r?

Was ist deine Medizin?

Da sind sie wieder, die Kopfschmerzen, die immer öfter kommen. Gerade jetzt am Wochenende. Jetzt habe ich frei und könnte mich erholen. Aber jetzt liege ich völlig flach. Mein Körper streikt.

Kennen Sie das? Oder etwas anderes? Die Bauchschmerzen, die Sie begleiten?

Irgendwann sind unsere Symptome so laut, dass es gut und richtig ist zum Arzt zu gehen. Dass es gut ist uns Hilfe zu holen.

In den meisten Fällen bekommen wir Medizin verschrieben. Dann soll es besser werden.

Medizin ist etwas, das unsere Beschwerden lindern soll. Für Medizin ist gewöhnlich der Arzt zuständig. Der soll wissen, was für uns gut ist. So haben wir es gelernt.

Was wir dabei übersehen ist die Tatsache, dass auch wir selbst über ein inneres Wissen verfügen. Wir alle verfügen über ein Wissen darüber, was uns gut tut.

Ein Wissen darüber, was wir selbst für unser Gesunden tun könnten. Womit auch wir unsere Beschwerden lindern könnten.

Geben wir nicht die ganze Verantwortung an der Tür zum Doktor ab, sondern übernehmen wir unseren Teil.

Geben wir etwas von unserer Medizin dazu.

Was könntest du für deine Gesundheit, deine Gesundung tun? Was ist deine Medizin?

Von was brauchst du mehr und von was weniger?

Mehr spazieren gehen, mehr Achtsamkeit, mehr Pausen, mehr Zeit für dich, mehr Stille, mehr Schönheit, mehr Lachen?

Und wovon bräuchtest du weniger?

Nimm dir einen kleinen Moment und spüre nach. Was sagt dein Körper dazu?

Unterstütze die Medizin deines Arztes mit deiner eigenen Medizin.

Dornenzeiten – leidvolle Zeiten leben.

Leidvolle Zeiten, Krisenzeiten gehören zum Leben dazu. Genauso wie die glücklichen Zeiten.

Wir kennen sie alle. Wir reden nicht gerne über sie.Und manchmal schämen wir uns sogar dafür.

Unsere leidvollen Zeiten wollen durchlebt werden, so wie die glücklichen.

Ja, die glücklichen sind leichter. Keine Frage. Wir nehmen sie gerne, wenn sie auf unserem Lebensweg liegen.

Was aber, wenn Leid sich zeigt. Das große oder das kleine Leid. Ein lieber Mensch stirbt, wir erkranken, wir verlieren unsere Arbeit oder eine Trennung steht an.

All das schmerzt. Es tut einfach nur weh. Und dieser Schmerz darf da sein. Wir dürfen ihn nicht verstecken. Leichter wird´s, wenn wir ihn teilen. Mit anderen Menschen, die einfach da sind, mitfühlen und auch etwas davon kennen.

Die auch etwas davon kennen, dass das Leben manchmal unverhoffte, manchmal unvorstellbare Wege geht, die uns zutiefst erschüttern.

„Wir haben Rosen gepflanzt, es wurden Dornen.

Der Gärtner tröstet uns, die Rosen schlafen.

Man muss auch seine Dornenzeit lieben.“

Rose Ausländer

Seine Dornenzeiten zu lieben heißt, inmitten der Krise bei sich zu bleiben. Ganz nah, ganz aufmerksam, ganz annehmend. Bei dem Schmerz, bei der Trauer, bei der tiefen Erschütterung.

Mit dem zu sein, was im Moment ist, wie wir im Moment sind. Tief traurig, ganz unglücklich, ärgerlich oder tief enttäuscht vom Leben.

Alles, wirklich alles darf da sein.

Dornenzeiten brauchen unsere Zeit, unsere zärtliche Zuwendung, unsere ganze Liebe.

Und unser Vertrauen.

Das Vertrauen, dass uns auch das Rettende immer umgibt. Auch in leidvollen Zeiten. Auch, wenn wir es gerade nicht sehen.

„Der Gärtner tröstet uns, die Rosen schlafen“.

Bis sich inmitten des Schmerzes, des tiefen Leids kleine Lebensfunken melden. Erste winzige, ins Leben strebende kleine Rosenknospen.

„Ich muss mal wieder mehr an mich denken.“

Diesen Satz höre ich oft in den Abschlussrunden meiner Fortbildungen. Zu Beginn einer Begleitung erzählen mir Menschen, dass sie immer für andere sorgen, selten für sich selbst.

Wir Menschen können nur langfristig füreinander da sein, wenn wir für uns selbst sorgen.

Ja, es geht auch anders. Meist ist dieses anders, der Weg in eine Erschöpfung.

Wenn Sie Beziehungen, gleich welcher Art gestalten wollen, ist es wesentlich zu wissen, wer Sie selbst sind, was Sie selbst brauchen, wie Sie reagieren(Trigger), und was Sie stärkt (Glimmer).

Und welche Qualitäten unsere Beziehungen brauchen, um verbindend und wirksam zu werden.

Jede Art von Beziehung beginnt mit der Beziehung, die wir zu uns, mit uns selbst haben.

Frei, nach dem Motto: Wie ich mir, so ich dir.

Und die Beziehung, die wir zu uns selbst haben, nimmt darüberhinaus noch Einfluss auf unsere Gesundheit. Deshalb gibt es mein Angebot „beziehungs-weise-gesund“.

Ich begleite Sie gerne dabei, gut und wohlwollend für sich selbst zu sorgen. Besonders in herausfordernden Zeiten oder während einer Erkrankung.

Warum mir das so wichtig ist? Weil ich selber etwas davon kenne.

Ich freue mich von Ihnen zu hören.

Glimmer. All das, was unser Herz zum Leuchten bringt.

Das schöne Wort Glimmer stammt aus der Feder der amerikanischen Psychotherapeutin Deb Dana.

Deb Dana beschäftigt sich mit der „Kunst der sicheren, menschlichen Beziehungen“. Und arbeitet viel mit traumatisierten Menschen.

Egal, ob wir Traumaerfahrungen machen mussten oder nicht, immer gibt es für uns Menschen etwas, was uns triggert. Etwas, was unseren Stress- und Stimmungszustand sehr plötzlich und erstaunlich verändert.

Um diese Trigger zu wissen ist für das Leben mit uns selbst aber auch vor allem für ein gelingendes Miteinander sehr hilfreich.

Ebenso hilfreich ist es, die Dinge zu kennen, die uns auf ganz individuelle Art und Weise stärken.

Und manchmal braucht es nur einen kleinen Anstupser, um wieder in Gefühle von Freude und innerer Ruhe zurückzufinden.

Jeder hat seine ganz eigenen Erlebnisse, die das Herz zum Leuchten bringen.

Glimmer eben.

Diese Erlebnisse, Dinge, Personen, Tiere nennt Deb Dana Glimmer.

Arbeiten Sie zufällig in einem Beziehungsberuf?

Auf meiner Visitenkarte steht – Coaching für Menschen in Beziehungsberufen.

Wenn ich sie ausgebe, höre ich oft folgendes: „Beziehungsberuf, das habe ich ja noch nie gehört.“

Wenn wir an Beziehung denken, denken wir meist an Liebesbeziehungen, an Paarbeziehungen. Zu kurz gedacht.

Mitten im Alltag machen wir neben einem flüchtigen Kontakt auch Verbindung oder Beziehung mit anderen Menschen. Und das gilt besonders für Menschen in folgenden Berufen:

Als ErzieherIn, als Lehrkraft, als Führungskraft, als PflegerIn, als Arzt/Ärztin.

In all diesen Berufen arbeiten Sie in einem Beziehungsberuf.

Sie bieten in Ihrer Arbeit immer auch Beziehung an. Denn ohne Beziehung würde niemand bei Ihnen lernen, gesunden, sich entwickeln, geschweige denn kooperieren.

Es sind nicht nur die Methoden oder die Medikamente, die wirken. Sondern auch wir.

Wir mit unserer Person, wir als Mensch.

Jeder von uns kennt das Gefühl nach einem Arztbesuch, in dem wir nicht als Mensch, sondern als Symptom gesehen wurden. Eine solche Begegnung fühlt sich leer an, fast ein wenig unwürdig.

Expertentum und Fachlichkeit reicht uns Menschen nicht. Wir wollen mehr.

Die Wahrheit ist, wir brauchen mehr. Weil wir Menschen sind.

Für eine Verbindung, eine Beziehung braucht es, neben all unserer Fachlichkeit und Profession, den Mut uns als Persönlichkeit, als Mensch, der wir sind, zu zeigen und einzubringen. Persönlich zu werden, nicht privat.

Soll eine helfende, heilende oder lehrende Beziehung entstehen, braucht es unsere Persönlichkeit. Egal, ob wir mit Kindern oder mit Erwachsenen arbeiten. Es geht um, sich zeigen und um gesehen und gespürt werden.

Helle Jensen, eine dänische Psychotherapeutin, schreibt dazu:

Beziehung braucht, das beide Seiten sich zeigen. Kinder wollen gesehen werden, haben aber auch das Bedürfnis den Anderen zu sehen.

Und dieser Beziehungsakt, der uns verbindet, braucht immer einen sicheren Ort. Im eigenen Inneren und im Außen.

Beginnen wir für diese Sicherheit zu sorgen, entfalten unsere Beziehungen ihre ursprüngliche Kraft. Sie helfen uns zu lernen, zu gesunden und zu kooperieren. Wenn Beziehungen, in Momenten gelingen, stärken und erfreuen sie alle Beteiligten.

Das sind wunderbare Sternsekunden.

Um sichere Beziehungen anzubieten, ist das Wissen darum, wie wir Menschen und im Besonderen wir selbst „ticken“, absolut wertvoll.

Wie wir selbst gelernt haben in Beziehung zu sein, das tragen wir in die professionelle Beziehung hinein.

Nach dem Motto: Wie ich mir, so ich dir.

Habe ich gelernt,

  • mir Sicherheit zu vermitteln?
  • Stress zu regulieren und ihn nicht auszuagieren?
  • mir selbst Anerkennung und Wertschätzung zu schenken?
  • das Gute in mir zu sehen und hervorzuheben?
  • meine Einzigartigkeit und meine Stärken zu leben?
  • dass man leisten und über Grenzen gehen muss, um dazuzugehören?
  • dass ich für mich sorgen darf?
  • dass Mitgefühl eine Selbstverständlichkeit ist?
  • meine Fehler und Verletzungen zu würdigen.
  • wie ich Beziehungsverletzungen reparieren kann?

Es ist absolut lohnenswert sich mit dem zu beschäftigen, was man selbst gelernt hat. Und sich aufrichtig zu fragen, was von dem man weitergeben möchte. Und ob es vielleicht noch das ein oder andere an Handwerkszeug zur Gestaltung von erquicklichen, sicheren Beziehungen dazuzulernen gibt.

Und ich verspreche Ihnen, das gibt es. Für jeden von uns. Und ich verspreche Ihnen, wenn es gut läuft, ist es eine Freude. Auch wenn es hin und wieder mal schmerzt.

In einem Beziehungsberuf braucht es viel von uns als Person, als Mensch. Viel von unserer Eigenverantwortung. Von unserer freundlichen Selbstfürsorge. Es braucht unser Wissen darum, dass unser persönlicher Zustand wesentlich ist für die Beziehung, für die Gemeinschaft, für das Miteinander.

Jesper Juul schreibt in seinem Buch, Was Familien trägt – Werte in Erziehung und Partnerschaft, folgendes:

Eigenverantwortung bedeutet Schutz für den Einzelnen und gleichzeitig Stärkung der Gemeinschaft.

Wenn wir Eigenverantwortung übernehmen, vermitteln wir Sicherheit. Und das Gefühl von Sicherheit ist das Elixier jeder menschlichen Verbindung, jeder Beziehung. Hier können wir sein.

Auf diesem Gefühl lässt sich gut leben und lieben, lernen und gesund bleiben oder wieder gesund werden.

Wer sind Ihre Lebensbegleiter?

Heute Morgen im Bett noch wollte ich, wie so oft in den letzten Tagen die Nachrichten lesen. Ich überflog die ersten Zeilen und habe ich mich dann entschieden meinen Morgen anders zu beginnen.

Zuversichtlicher, Stärkender, Ermunternder. Und dazu nehme ich meine Helfer, meine Lebensbegleiter in Anspruch.

Nein, nicht meine nahen Menschen. Nicht so früh schon.

Ich habe mich gefragt, welche Texte mir gut tun, von wem ich gerne lese.

Heute Morgen kam mir David Steindl Rast in den Sinn, ein 98 jähriger Benediktiner Mönch. Er inspiriert mich immer sehr. Ich habe einen Text von ihm gelesen und sehr schnell stellte sich in mir eine Ruhe, eine Gelassenheit, eine Zuversicht ein.

Wie wunderbar für einen Morgen mit Sonnenschein.

Und dann tauchte diese Frage auf: Wer sind denn eigentlich meine Lebensbegleiter?

Ich spreche nicht von meinen lieben, meinen engsten Mitmenschen. Hier spreche ich von den ferneren Lebensbegleitern, mit denen ich mich auch verbunden fühle.

Es geht um die, die mich vielleicht mein Leben lang begleiten, ohne das ich es so wirklich mitbekomme. Wie Vertraute, die ich ich immer wieder treffen und aufsuchen kann. Die, die ein wirkliches Geschenk für mich sind.

Ferne und doch sehr nahe Vertraute, die uns manchmal ein Leben lang begleiten, weil wir sie lesen, hören oder schauen. Die Lebensbegleiter aus den Büchern, den Filmen, den Podcasts.

Für mich sind Bücher und die Menschen, die sie verfasst haben – Lebensbegleiter.

Sie begleiten mich mit ihren Geschichten, Anregungen und Inspirationen. Ich würde sogar sagen, sie formen mich und mein Leben mit. Ich liebe Bücher, die mich berühren. Die, die mir Informationen schenken und gleichzeitig mein Herz ansprechen. Ohne diese Kopplung ermüde ich schnell und fühle mich gelangweilt.

Die, die mir dabei helfen bei mir selbst und in meinem Herzen anzukommen.

Die, die mich immer wieder an das Verbindende zwischen uns Menschen erinnern.

Meine Lebensbegleiter, durch alle Höhen und Tiefen meines Lebens, sind vor allem Thích Nhất Hạnh, ein buddistischer Mönch. Ihn fand ich inmitten einer mich sehr verunsichernden Lebenskrise. Und wie ein guter Therapeut standen mir seine Texte bei. Stärkten mich und erlaubten mir neue, sanfte Sicht- und Lebensweisen.

Dazu gehört auch Rachel Naomie Remen, eine amerikanische Ärztin. Eine Medizinerin, die sich für mehr Mitgefühl in der Medizin, im Leben einsetzt. Nicht zu vergessen Richard Stiegler, ein inspirierender Autor und Gründer der transpersonalen Prozessarbeit: Seele und Sein

Hinter all dem steht die Frage, wie richte ich mich, inmitten herausfordernder Zeiten, aus?

Auf das, was uns und andere Menschen verbindet oder auf das, was uns trennt und was uns schwächt?

Machen wir uns bewusst, dass wir mit dem, was wir schauen, hören und lesen, unsere Stimmung machen. Wir tun also gut daran, genau zu schauen, was da gerade unsere Nahrung ist.

Wir nehmen die Texte, die Geschichten in unser Innerstes. Wir nehmen sie in uns auf. Und genau dort wirken sie.

Kurzum, mein Tip an dieser Stelle. Beginnen Sie, trotz all dieser Krisen, der schwierigen politischen Lage, Ihren Morgen mit etwas, was Ihnen gut tut. Mit etwas, was Ihnen Mut und Zuversicht schenkt. Mit etwas, was sie durch den Tag trägt.

Ich wünsche Ihnen, den ein oder anderen wirklich treuen und heilsamen Lebensbegleiter.

Werden wir uns wieder bewusst. We are nature.

Das Zitat, das ich Ihnen heute ans Herz lege, stammt aus dem faszinierenden Buch der jungen Autorin Anna Zemann: You are nature. Im kailash Verlag erschienen. Sehr inspirierend.

„Die Welt war noch nie so laut und schnell, wie heute. Es ist leicht sich darin zu verlieren.

Wenn das passiert, werde still, lausche in dich hinein, hör zu.

Hinter all dem Lärm wohnt etwas leises. Etwas, das zu dir spricht. Eine Stimme, die den Weg kennt.

Vertraue ihr. Nie hat es mich enttäuscht. All die 800 Jahre nicht.

Sagt der alte Baobab.“

Ein Baobab ist ein Affenbrotbaum. Er kann bis zu 25 Meter hoch und tausende Jahre alt werden. Erst nach 20 Jahren beginnt der Baum zu blühen.

„Wir müssen auf unsere Worte achten.“

„Wir müssen auf die Worte achten“. Diesen Satz habe ich kürzlich von Menschen aus dem Bundestag gehört. Der Ton wird rauher, überall.

Ich glaube, wir müssen vielmehr auf die Angst und Sorge achten, die sich unter uns auszubreiten drohen. Auf den Stress, der durch all die Unsicherheiten und Beunruhigungen aktueller Informationen bei uns Menschen ausgelöst wird.

Stress überträgt sich, er breitet sich unter uns aus. Er führt dazu, dass die Erregung in unseren Nervensystemen sehr hochgefahren ist.

Wenn dies der Fall ist, haben wir im wahrsten Sinne des Wortes eine hohe Ladung. Sie kennen die Frage: Warum bist du denn so geladen?

Die Ladungen steigen und wir bemerken es am Ton im Miteinnander, das dann leicht zu einem Gegegneinander wird.

Die Ladung führt dazu, dass wir unkontrolliert aus den emotionalen Zentren sprechen. Von hier aus können wir nicht die angemessen Worte finden. Hierzu bräuchte es ein reguliertes Nervensystem und den kontrollierenden Einsatz des frontalen Cortex.

Von daher müsste der oben genannte Satz eigentlich folgendermaßen heißen:

Wir müssen auf unsere Nervensysteme achten, die im Hintergrund arbeiten.

Wir wissen heute, dass Stress und Panik die Tendenz haben sich auszubreiten. Sie übertragen sich in Windeseile. Denken Sie an eine Zebraherde, in der ein Tier panisch losläuft. Sie haben vor Augen, was passiert. Alle folgen.

Auch wir Menschen sind Herdentiere. Im Gegensatz zu den Tieren verfügen wir über Möglichkeiten Angst und Stress mit Hilfe unseres Nervensystems zu regulieren. Wir können Einfluss nehmen.

Hat uns unser Nervensystem aufgrund von echten oder vermeintlichen „Gefahrensignalen“ auf Kampf- und Flucht eingestellt, können wir aufgrund unserer Physiologie keine freundlichen, keine verbindenden Worte finden.

Wir verlieren im Stress den Zugriff auf den beruhigenden, wohlwollenden Teil in uns. Deshalb sollten wir immer erst dafür sorgen unsere Emotionen zu regulieren.

Verbunden mit uns selbst, mit unserem Körper, mit dem verbindenden und wohlwollenden Teil in uns wählen wir die passenden, die stimmigen Worte. Von hier aus haben wir Zugriff darauf. Von hier aus, wissen und spüren wir, was menschliche Verbindung braucht. Und wir wissen auch, was sie rapariert, wenn sie unterbrochen wurde.

Let´s regulate ourselves before big and small speeches.

Das gilt im Großen für Reden im Bundestag und im Kleinen für Reden im Teamraum, im Klassenzimmer, beim Eltern- oder auch beim Paargespräch. Und vor allem für die Rede mit uns selbst.

Es ist genau die Zeit, um immer mal wieder zu spüren, wie wir unterwegs sind. Zwischendurch.

Mit einer Laduig oder mit Offenheit und Mitgefühl für uns selbst und die anderen Menschen?

Altes Eisen oder Goldschatz?

Älter werden im Beruf. Wertvoll und weise.

Sie haben schon einige Berufsjahre hinter sich gebracht, viel Erfahrung gesammelt, vieles erlebt und so manche Herausforderung gemeistert. Jetzt bemerken Sie, dass der Arbeitsalltag Ihnen schwerer fällt als bisher. Wie vielen anderen Kollegen/Innen in dieser Lebensphase auch.

Wie können Sie die letzten Jahre noch kreativ und mit Freude gestalten, Ihre Kostbarkeiten weitergeben und gleichzeitig Ihre Gesundheit im Blick haben?

• Ein Blick auf dass, was Sie alles bereits geerntet haben;
• Auf dass, was Sie noch ernten wollen;
• Reflexion Ihrer Wünsche und Bedürfnisse;
• Zusammenstellen all Ihrer Stärken;
• Einbringen dieser Stärken in das generationsgemischte Team;
• achtsamer Umgang mit den eigenen Ressourcen;
• Stressbewältigung und Gesundheitsprophylaxe.

In vertrauensvoller Atmosphäre erhalten Sie in diesem Seminar wertvolle Anregungen. Und können im gemeinsamen Austausch gegenseitige Anerkennung und Unterstützung erfahren.

Impulsvorträge, Gruppenarbeit, Einzelrefletion, aktivierende und beruhigende Bewegungseinheiten

Resilienz: Booster für innere Stärke und gute Nerven

In unsicheren Zeiten brauchen wir vor allem eines: Resilienz.

Resilienz ist die Fähigkeit sich in herausfordernden Situationen immer wieder zu beruhigen, den Kopf freizubekommen, um klar denken und handeln zu können. Und Resilienz kann man lernen.

Inhalte dieser Fortbildung:

• Grundlagen der Resilienz;
• Sofort umsetzbare, wirkungsvolle Techniken;
• Den Körper als Kraftquelle nutzen; Powerposen
• Das Gedankenkarussell beruhigen;
• Vom Problemstrudel zum Ressourcenstrudel.

In der Fortbildung lernen Sie, wie Sie gelassener im Sturm bleiben. Der Körper hilft Ihnen dabei. Mit aktivierenden Körperübungen wird er zur ruhigen, stabilen Basis für das Tagesgeschehen. Die angebotenen Übungen lassen sich auch auf die Kinder übertragen.
Tragen Sie, als „Resilienzbeauftragte“ mehr Resilienz in Ihre Kita.

Impulsvorträge, Selbstreflektion und stärkende Arbeit in Gruppen, Körper- und

Alles Laute braucht das Leise

Für alle, die ein tiefes Bedürfnis nach Ruhe, nach Stille haben.

Die Welt war noch nie so laut und schnell, wie heute. Das gilt auch für die Arbeitsbedingungen in der Kita, in der Schule, in sozialen Einrichtungen. Das führt häufig dazu, dass wir uns verlieren und schneller erschöpfen.

Gründe dich tief. Bevor du handelst. Sei erst mal da. Tu nichts.

Richard Stiegler, Die Kunst des Begleitens

Dies ist eine Fortbildung, in der Sie sich dem Leisen zuwenden können. Und seine erholsame und stärkende Qualität erleben. In der Fortbildung lernen Sie verschiedene Stressregulierungs-/Meditationsmethoden kennen.

Was Sie hier finden:

  • achtsame Bewegungsübungen mit anschließendem „Nickerchen“ zur Integration, Zapchen Somatics
  • geführte Meditationen im Liegen, Deep Rest
  • geführte Meditation im Sitzen, Metta Meditation
  • Gehmeditation
  • Einladungen zum freien Malen, Kritzeln
  • Journaling

Sie brauchen für die Fortbildung einen größeren Raum, Yogamatten, Decken und ein Kopfkissen. Und eine Portion Neugier.