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Autor: wamrhein

Es gibt keine gelingenden Beziehungen, aber gelingende Momente!

Ich spreche in meiner Arbeit immer von gelingenden Beziehungsmomenten, nicht von gelingenden Beziehungen. Das hört sich vielleicht merkwürdig an.

Es gibt keine Beziehung, in der nicht auch Missverständnisse auftauchen. Von Anfang an. Beginnend bei unseren ganz frühen Beziehungen.

Selbst in diesen frühesten Jahren, zwischen Mutter und Kind gibt es Missverständnisse in den Feinabstimmungen. Und, wenn es gut läuft, werden sie von den beiden Hauptakteuren immer wieder behoben. Es findet nach einem Missverständnis, nach einer Fehleinstimmung immer wieder eine gegenseitige Zuwendung statt.

Es geht weiter, neuer Versuch, neue Chance. Und Freude entsteht, wenn es diesmal gelingt.

„Fehler“ sind erlaubt. Puh. Sie gehören sozusagen zu unserer Biologie und die Versöhnung auch.

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Und das ist es auch, was in beruflichen Kontexten zählt.

Erlauben wir uns Fehler, erlauben wir uns Missverständnisse. Und bemühen wir uns, um neue gelingende Momente im Miteinander.

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Wie können Sie denn gelingen, diese  Momente in Beziehung?

Die meisten von uns haben hierzu von der Natur einen guten Werkzeugkoffer mit auf die Reise bekommen. Wenn nicht, gilt es nachzuarbeiten. Wertschätzung gehört dazu, Mitgefühl, Akzeptanz und Gelassenheit auch. Und die Fähigkeit, das Gute in uns selbst und im Anderen zu erkennen.

Das wichtigste Instrument aber ist unser Nervensystem.

Bin ich überhaupt offen für ein Gespräch? Bin ich im Kontakt mit mir? Bin ich in der Ruhe?

Selbstführung heisst, genau hierfür eine feine Wahrnehmung zu entwickeln. Unser Nervensystem gibt uns hierzu über den Körper verlässliche Hinweise.

Wollen wir uns einander zuwenden, dann brauchen wir ein Nervensystem, das beruhigt ist, das sich sozusagen im grünen Bereich befinden. Bemerken tun Sie das an Ihrer Atmung, an der Weite im Brustkorb, an Ihrem Blick, an einem gelassenen, milden Gefühl.

Der grüne, sprich der beruhigte Bereich ist Ihr Boden für eine neue Begegnung. Die andere Seite des grünen Bereichs ist der rote Bereich. Hier befindet sich unser Nervensystem im Kampf- und Fluchtmodus. Wir sind von der Biologie auf Überleben eingestellt. Keine gute Grundlage für wesentliche Gespräche. Auch diesen Bereich erkennen Sie an Ihren Körpersignalen.

Selbstführung heisst, zu lernen sich selbst nicht nur wahrzunehmen, sondern auch regulieren zu können. Und über geeignete Werkzeuge hierzu zu verfügen.

Dies gilt ganz besonders in Zeiten von Corona.

Je mehr Sie in der Lage sind durch eigene „Führung“ im grünen Bereich zu bleiben, um so besser für Ihre Gespräche, für das Miteinander. Im grünen Bereich haben Sie Kontakt zu Ihrem Herzen und zu Ihren Ressourcen. Von hier aus können Sie neue, kreative Lösungen im Miteinander finden.

Von hier aus ist ein gelingender Beziehungsmoment möglich. Von hier aus, nehmen Sie sich selbst wahr und Ihr Gegenüber auch. Sie haben jetzt alle Voraussetzungen um professionell, wertschätzend als auch verbindend zu interagieren.

Lassen Sie mich noch kurz erwähnen. Es braucht Übung, um mitzubekommen, in welchem Bereich des Nervensystems wir uns gerade befinden. Es ist eine wirkliche Wahrnehmungsschulung. Und nicht nur das.

Wir kommen über das Verständnis unserer eigenen Biologie, uns selbst ein Stück weit näher. Wir entdecken vielleicht, Wohlbefinden und Wohlwollen mit uns und für uns selbst, immer wieder neu.

Die beste Basis für gelingende Momente im Miteinander. Mitten im Arbeitskontext.

Weit werden, wenn´s eng wird.

Foto: daniel heche auf pixabay

Gestern Abend habe ich mir, nach einem anstrengenden Arbeitstag, erlaubt zu tanzen. Nicht allein, sondern mit vielen anderen verbunden. Allerdings über das Netz, sprich online. Ermöglicht hat das alles, Edgar Spieker mit „soul motion“. Vielen Dank dafür.

Und mein Tanzen hat mich angeregt diesen Artikel zu schreiben. Gerne möchte ich teilen, was mir so wohl getan hat. Ich arbeite in meinem Coaching und in meinen Fortbildungen immer auch über den Körper. Mich selbst erinnern und führen zu lassen, hat mich gestern Abend lebendig und leicht werden lassen.

Es scheint ja, als wäre Corona überall. Eine nicht zu fassende Bedrohung. Diese nicht einschätzbare Bedrohung macht uns ängstlich, bedrückt und löst Gefühle von Hilflosigkeit aus..

Unser Nervensystem arbeitet seit Wochen unaufhaltsam und meistens im Überlebens-, im Stressmodus. Ganz gelegentlich kommen wir vielleicht, mitten im geschützten Garten, in einen beruhigten Modus.

Stress macht uns eng, im Körper als auch im Denken und Fühlen. Vielleicht spüren Sie das körperlich an der Enge im Brustkorb, die Sie schlechter atmen lässt, an Verspannungen oder zunehmenden Kopfschmerzen.

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Eine Möglichkeit, diese innere Enge aufzulösen, ist ganz bewusst mit dem Körper in die Weite zu gehen. Ihn einzuladen. Uns einzuladen. Ihn und uns ins Wohlbefinden einzuladen.

Und ich verspreche Ihnen, Ihr Körper macht gerne mit.

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Fangen wir an:

Wenn Sie mögen, machen Sie sich leichte Hintergrundmusik an.

Suchen Sie sich einen Platz, an dem Sie gut stehen können. Beide Füße haben Bodenkontakt. Beginnen Sie den Boden mit den Füßen wahrzunehmen. Bewegen Sie die Füße, streifen Sie über den Boden. Da ist er, der Halt.

Als Nächstes können Sie den Körper einladen weicher zu werden. Sie stehen gut, sind geerdet und weich in den Knien und beginnen mit kleinen Schüttelbewegungen. Die Schüttelbewegungen dürfen sich im ganzen Körper ausbreiten. In den Knien, den Beinen, dem Becken, dem Bauch, dem Brustkorb, Schultern und dem Kopf.

Eine Weile lang und dann zur Ruhe kommen. Wahrnehmen, was hat sich verändert in der Atmung, im Körper?

Dann laden Sie Ihren Körper ein sich zu dehnen und zu strecken. Eine Musik, die sich dazu eignet: Angele Dubeau, autumn music oder auch Salento von Rene Aubry.

Weich, langsam und bewusst. Wie ist das, wenn Sie gut verwurzelt mit der Erde mit den Fingerspitzen in die Weite greifen, in alle möglichen Richtungen. Geben Sie Ihrem Herzen Raum. Schaffen Sie Platz für die Bewegungen Ihres Zwerchfells.

Und dann wieder eng werden, sich selber mal in den Arm nehmen und halten. Wahrnehmen. Genießen. Ich bin gehalten. In diesem Moment. Von mir und allem, was trägt.

Und dann wieder in die Weite ziehen. Mit den Armen, mit den Füßen.

Nehmen Sie die Bewegung bewusst wahr, bleiben Sie bei dem Körperempfinden, bleiben Sie bei sich. Schließen Sie mit einer Bewegung ab, mit einer Geste vielleicht. Eine Geste, die Sie mit in den Tag nehmen können, die Sie mit Zuversicht, Hoffnung und Sicherheit erfüllt. Eine Geste, die Ihr Nervensystem lieben wird, weil sie beruhigend wirkt.

Ich wünsche Ihnen alles Gute und viel Freude beim Experimentieren. Freude braucht Raum, Freude braucht Weite und Freude liebt es geteilt zu werden. Deshalb freue ich mich über Ihre Rückmeldungen.

 

Wohl wünschen

Heute morgen war ich sehr unruhig. Bevor ich an meine Arbeit gehen konnte, musste ich irgendetwas tun, um zu mehr Ruhe zu kommen.

Ich versuchte es mit Meditation. Setzte mich auf mein Kissen. Stellte meine Uhr. Schlug die Klangschale an.

Das Ergebnis war, ich saß auf dem Kissen und meine Gedanken trieben sich herum. Es erging mir wie zuvor, nur dass ich jetzt saß. Dann nahm ich Kontakt zu meinem Herzen auf und fing an, anstatt auf meinen Atem zu fokussieren, mein Herz in den Fokus zu nehmen. Das veränderte meinen Zustand.

Ich fing an mir Wohl zu wünschen und sprach meinem Herzen zu:

  • Möge ich glücklich und gesund sein.
  • Möge ich zur Ruhe kommen.
  • Möge ich Gelassenheit pflegen.

Es tat mir gut, es gut mit mir zu meinen. Meine Unruhe legte sich und Wohlbefinden breitete sich aus.

Probieren Sie es aus. Und finden Sie ganz eigene Sätze. Beginnen Sie nach Möglichkeit mit „Möge ich….“.

Möge es Ihnen gut gehen.

 

Herzensqualitäten

Mich interessiert, wie menschliches Miteinander gelingen kann. Es ist mir ein Anliegen, Menschen dabei zu begleiten, Haltungen zu entwickeln, die Ihnen gelingende Beziehungsmomente ermöglichen.

Und gelingende Beziehungsmomente, die zu Gefühlen von Verbundenheit und Kooperation führen, brauchen unser Herz.

Diese Haltungen, von denen ich spreche sind zutiefst menschliche Haltungen. Zutiefst menschliche Haltungen, die in unseren Liebesbeziehungen und gleichzeitig auch in unseren professionellen Beziehungen wirken.

Zutiefst menschliche Haltungen sind immer Haltungen des Herzens. Heute möchte ich Ihnen die vier sogenannten Herzensqualitäten vorstellen. Für mich sind es Qualitäten, an denen wir uns orientieren können. Sie helfen uns, das eigene Herz zu weiten. Für uns selbst, unsere Schwächen und unsere Stärken. Und für unsere Mitmenschen, mit ihren Stärken und Schwächen.

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Die vier Herzensqualitäten, Herzensgüte, Mitgefühl, Mitfreude und Gelassenheit.

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Man könnte sie auch als Tugenden bezeichnen. Alles Wörter, die in unserem Sprachgebrauch kaum mehr Verwendung finden.

Wir alle verfügen über diese Herzensqualitäten, sie wohnen uns inne. Oft werden sie allerdings überdeckt durch unseren überaktiven Geist, der uns in der Regel mit seinem Treiben vom eigenen Herzen entfernt. Erst wenn wir zur Ruhe kommen, uns besinnen, uns Atempausen und Zeiten der Muße gönnen, kommen wir wieder in Kontakt mit diesen, unseren besten Qualitäten.

Unser Leben ist komplex und widersprüchlich. Es ist voll von Leid, Schmerz und Ungerechtigkeit. Und gleichzeitig gibt es auch diese wunderbaren Momente der Schönheit, der Verbundenheit und der Freude. Momente, in denen Miteinander gelingt.

Die vier Herzensqualitäten im Blick zu haben, sie in die Praxis, sprich in das eigene Leben zu bringen hilft uns im Umgang mit uns selbst, mit anderen Menschen, mit Schmerz und Leid. Sie helfen uns das anzunehmen, was ist.

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Sie helfen uns, uns selbst so anzunehmen, wie wir sind. Denn so sind wir gemeint. Nicht anders.

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Sie helfen uns dabei, gut mit uns selbst zu sein, milde und wohlwollend. Sie helfen uns, aus Gefühlen von  Schuld und Scham, heraus. Sie helfen uns, an uns selbst zu gesunden.

Vielleicht haben Sie ja Lust bekommen sich mit einer der Herzensqualitäten etwas mehr zu beschäftigen. Es gibt vielfältige Literatur dazu und sehr schöne Seminare und Retreats.

Und vielleicht starten Sie in den nächsten Tag und lassen sich von einer Herzensqualität begleiten. Und am Abend schreiben Sie auf, was Sie alles erlebt haben. Was schwierig war und auch das, was Ihnen gelungen ist.

Ich wünsche Ihnen viel Freude dabei.

 

 

Medizin mit Langzeitwirkung – frühe Bindung

Frühe Stressbelastungen prägen unsere Persönlichkeit und Krankheitsanfälligkeit. Der Mensch verfügt über ein Notfallprogramm, das bei Bedrohung wichtiger Lebensvoraussetzungen den gesamten Körper in einen Alarmzustand versetzt. Geschieht dies im frühen Alter zu oft, so hat dies negative Auswirkungen auf unsere Entwicklung und Gesundheit. Entscheidender Regulator dieses Stresssystems ist die ausreichende Erfahrung sicherer Bindung.

Dr. med. Rainer Böhm, Kita NRW 2015

Warum Selbstfürsorge?

Ich sage es gleich vorweg, ich bin ein großer Fan von Selbstfürsorge. Mein Leben, meine Arbeitsverhältnisse und meine eigene Gesundheit haben mich gelehrt, dass es ohne Selbstfürsorge nicht geht. Oder sagen wir, es geht nicht wirklich gut.

In meinem pädagogischen Studium war nie die Rede von Selbstfürsorge. Und auch heute vermisse ich dieses Thema in den Lehrplänen der Menschen, die mit Menschen arbeiten wollen. Deren Beruf und deren Berufung die Beziehung zu anderen Menschen ist.

Und genau diese, oftmals hochmotivierten Menschen gilt es, für Ihre ganz wesentliche Arbeit, zu unterstützen und zu stärken. Egal ob Sie als Lehrer/In, Schulleiter/In, Erzieher/In, Mediziner/In oder als Führungskraft unterwegs sind.

Mein Angebot „Selbstfürsorge Training“ ist eine Anregung dazu. Es hilft den Blick vom anderen zurück auf uns selbst zu lenken, auf unser Befinden. Von hier aus beginnt Beziehung, gleich welcher Art.

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In der pädagogischen und psychosozialen Arbeit sind wir selbst das Instrument unserer Arbeit.

Selbstfürsorge heisst, Sie lernen Ihr Instrument zu stimmen.

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Selbstfürsorge ist kein Chi Chi. Selbstfürsorge nimmt die eigene Arbeitsleistung ernst und ebenso die Menschen mit denen wir arbeiten. Und das beginnt mit der Verantwortungsübernahme für uns sich selbst. Für die eigene Gesundheit, das eigene Wohlbefinden, unsere Beziehungs- und Arbeitsfähigkeit.

Niemandem ist damit gedient, wenn wir über unsere Grenzen gehen, wenn wir immer wieder ausfallen, wenn wir erkranken oder wenn wir gar nicht wirklich anwesend sind am Arbeitsplatz.

Für mich beginnt Selbstfürsorge deshalb mit dem Wiedererwecken von Selbstgespür. Mitten im Tagesverlauf, mitten im Stress, wenn wir auf „Funktionieren“ eingestellt sind, geht uns das Selbstgespür verloren. Funktionieren schließt Spüren aus.

Sie kennen das wahrscheinlich, Sie arbeiten die Dinge ab, die anstehen. Meistens ohne eine Pause dazwischen. Und vielleicht merken Sie auch manchmal, dass Sie diese Art der Arbeit auf Dauer unzufrieden werden lässt. Die Feinheiten, die Freude, das Schöne, das Herzliche im Miteinander gehen Ihnen verloren. Das ist ein echter Verlust.

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Was ist zuviel für Sie, was zu wenig und was genau richtig?

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Das rechte Maß, für sich selbst zu finden, ist wesentlich in der Arbeit mit Menschen. Dafür ist es hilfreich die eigenen erlernten Gewohnheiten zu überprüfen. Ganz ehrlich. Wie habe ich gelernt mit mir selbst umzugehen? Was muss ich tun, um gut zu sein? Was muss ich leisten? Darf ich auch mal nur sein oder muss ich alles geben? Darf noch etwas Energie für mich übrig bleiben?

Auch das ist ein Teilbereich der Selbstfürsorge. Wann gehe ich über meine Leistungsgrenze? Wann verlasse ich meinen Ressourcenbereich? Wann brauche ich ein Innehalten, ein Pausieren, ein mich Besinnen, ein Auftanken?

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Und wie kommuniziere ich das im Team, mit der Leitung, mit dem Arbeitgeber?

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Wenn wir beginnen neue Verhaltensweisen auszuprobieren, wie etwa -Nein sagen / Ja sagen zu mir – dann ist eine achtsame Gruppe, wie etwas im Selbstfürsorge Training sehr hilfreich dafür. Ich bezeichne eine solche Gruppensituation gerne mit: „In guter Gesellschaft sein“.

In meinem „Selbstfürsorge Training“ lade ich zur Selbstwahrnehmung ein, immer wieder. Ich nenne das gern die „Ich-Perspektive“. Von hier aus geht´s los.

In der „Ich-Perspektive“ spüre ich, was ich brauche, um in der Kraft zu bleiben. Und, ich lerne es ernst zu nehmen.

Für ein Team gedacht, ist es nicht hilfreich, wenn sich Teammitglieder erschöpfen.  Für ein Team ist es sehr hilfreich, wenn eine/r  gelernt hat, gut für sich zu sorgen, sich zu regulieren, Energie immer wieder aufzubauen und im Ressourcenbereich zu bleiben. Das bringt Ruhe in das Team.

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Stecken Sie doch mal Ihr Team an. Mit Wohlbefinden, mit Selbstachtsamkeit und mit Lust am Guten, am Gelingenden.

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Wohlbefinden heißt, unser Nervensystem fühlt sich sicher. Zu lernen, wie man das eigene Nervensystem mittels Sicherheitssignalen beruhigt, ist ein weiterer wichtiger Teil der Selbstfürsorge. Erst in diesem beruhigten Zustand können wir fürsorglich mit uns und anderen sein, erst dann sind wir beziehungsfähig. Erst in diesem Zustand lernen und gesunden wir.

Es könnte sich lohnen, Selbstfürsorge wirklich wichtig zu nehmen. Es könnte sich lohnen, Selbstfürsorge aus der Chi-Chi Ecke zu entlassen.

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Erlauben Sie sich Gewohntes zu überprüfen, lassen Sie sich inspirieren von neuen Möglichkeiten. Es wird Ihre Beziehungsfähigkeit stärken, Ihre Beziehungsqualitä- ten vertiefen und Ihrer Gesundheit dienen.

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Versuchen Sie´s einfach. Im Selbstfürsorge -Training in Schwerte-Villigst. Ich freue mich auf Sie.

Weitere Infos hier: https://www.beziehungs-weise-gesund.de/fortbildungen-und-workshops/selbstfuersorgetraining/

Beschämungen wirken.

Scham zündelt im Körper. Und Scham ist ein Gefühl, das wir gerne vermeiden.

Deshalb möchte ich Ihnen heute gerne etwas zu diesem fast tabuisierten Thema schreiben.

Scham ist ein Gefühl, das von innen kommt. Es hilft uns zu erkennen, wenn etwas oder jemand über unsere Grenzen geht. Beschämung kommt von außen, sprich sie wird von anderen gemacht und führt zu Verletzungen. Beides fühlt sich relativ ähnlich an, nämlich unangenehm.

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Jedes Fühlen beeinflusst unsere körperlichen Prozesse. Dies scheint bei den  Beschämungserfahrungen besonders massiv zu sein.

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Forscher der Universität Los Angeles haben das schon vor vielen Jahren herausgefunden. Scham beeinflusst das Immunsystem. Psychosomatic Medicine, Band 66/1, 2004, in: Psychologie Heute, Juni 2004, Seite 53

„31 Studentinnen und Studenten wurden an drei Nachmittagen gebeten, jeweils ein Ereignis aufzuschreiben, bei dem sie sich damals und auch gegenwärtig immer noch sehr schämten. Davor und danach wurden Blutproben genommen und untersucht. Das Ergebnis: Der „Tumor-Nekrose-Faktor-alpha“, ein Botenstoff, der eine beginnende Entzündungsreaktion im Körper anzeigt, war um 25% erhöht. “

Baer, U./Frick-Baer, G., Vom Schämen und Beschämtwerden. Bibliothek der Gefühle, Band 4, 2008, Beltz-Verlag

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Scham zündelt im Körper. Udo Baer

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Es ist gut darauf zu achten, was wir miteinander teilen. Im Privat- als auch im Berufsleben. Lassen Sie uns sensibel werden für Beschämungen und Entwürdigungen. Sie gehören zur Tagesordnung und nehmen durch die Digitalisierung weiter zu.

Egal welchen Posten wir besetzen, ob wir führen, erziehen, lehren oder behandeln. Es lohnt sich den Fokus zunächst im Umgang mit uns selbst und allen anderen auf  Wertschätzung und Wohlwollen zu legen.

Wertschätzung und Wohlwollen sind Haltungen. Und  sie wirken, nur eben ganz anders. Verbindend und gesundheitsfördernd.

 

 

Kraftquelle Leere

Manchmal teile ich mit Ihnen in meinem Blog, kleine gefundene Kostbarkeiten. So auch jetzt. Ein Zitat aus einem Text von Pierre Stutz mit dem Titel: Leere als Kraftquelle.

Mir persönlich hilft er, mich an die Möglichkeit des Schließens zu erinnern, um dann wieder mit aller Kraft zu blühen. Aber lesen Sie selbst:

“ Es war die Offenbarung, dass eine Seerose sich öffnet mit ihrer ganzen Pracht und sie sich immer wieder schließen darf, um in sich ruhen zu können.

Dieses Symbol bestärkt mich zu einer engagierten Gelassenheit.

Ja, jede und jeder von uns hat eine ureigene Aufgabe auf dieser Welt, die nur er oder sie erfüllt.

Eine Aufgabe, die wir nicht stressorientiert aus uns selbst angehen müssen, sondern die sich paradoxerweise noch kreativer, origineller und überzeugender entfalten kann, wenn wir nebst dem Tun den Segen der Lange-Weile als Kraftquelle entdecken.“

Pierre Stutz, Theologe

Wir brauchen Auszeiten, mitten im Arbeitsalltag

Gute pädagogische, medizinische und psychosoziale Arbeit ist nur möglich, wenn wir uns Auszeiten im Arbeitsalltag gönnen.

Immer noch herrscht der Glaube vor, Menschen wären in der Lage 8 Stunden oder länger am Tag in Beziehung zu sein. Und ja, wir können das. Die Frage ist nur, welchen Wert, welche Qualität hat eine solche Beziehung.

Wenn in Beziehung sein, die Kernkompetenz meines Berufsfeldes ist, dann sollte eine solche professionelle Beziehung eine besondere Qualität haben. Und die ist davon abhängig, ob wir selber da sein können, ob wir präsent sind, ob wir uns in unserem Ressourcenbereich befinden.

Wenn das der Fall ist, dann biete ich ein Beziehungsfeld an, das für die mir anvertrauten Menschen eine Anziehung hat. Ein Feld, in dem man sich sicher fühlt. Ein Feld, in dem Neues gelernt werden kann. Ein Feld, in dem Beziehungskompetenzen entwickelt werden können. Und nicht zuletzt, ein Feld, in dem man miteinander gesund bleiben kann.

Ich glaube, so ist es gemeint, wenn es um professionelle Beziehungen geht.

Um eine solche Qualität von Beziehung anzubieten, braucht es erstmal ein Bewusstsein dafür, dass Menschen, die mit Menschen arbeiten- gleich wie – Auszeiten, mitten im Arbeitsalltag brauchen. Regenerierungsräume und Regulationszeiten. Es braucht Räume, die uns ermöglichen immer wieder bei uns selbst anzukommen, um den eigenen Stresszustand zu regulieren, um uns immer wieder in eine gesunde Balance zu bringen.

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Auszeit heisst in diesem Falle, ich wende mich mir zu.

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Dieses, ich wende mich mir zu, braucht das Bewusstsein von Arbeitgebern und von Arbeitnehmern. Einrichtungen, wie Kitas, Schulen, Altenheime können Räume anbieten und Möglichkeiten entwickeln.

Darüber hinaus braucht es aber auch unsere Bewusstheit und unsere Übung darin, wann Regulation erforderlich wird und wie wir uns erholen können, wie wir zurückfinden in einen beruhigten Modus.

Gerade in helfenden Berufen ist es nicht alltäglich, auf sich selbst zu achten. Wollen wir die Qualität von pädagogischen, medizinischen oder psychosozialen Angeboten verbessern, sollten wir hier ansetzen.

Zeit zu haben ist ein Qualitätsmerkmal für gute Arbeit. Zeit für sich selbst und mit Kindern, mit Kranken, mit Schülern/Innen, mit Alten zu haben ist das, was Menschen in helfenden Berufen brauchen um gesund zu bleiben. Von der andern Seite ganz zu schweigen.

Schaffen wir Bedingungen, in denen Beziehungsmomente wieder gelingen können, schaffen wir Bedingungen für Gesundheit. Aus diesen Momenten gehen Menschen gestärkt und genährt hervor. Die beste Medizin gegen Burn Out und Depression, sozusagen.

Wenn wir Menschen erlauben, im Arbeitsalltag auf sich zu achten, sich immer wieder regulieren und für sich sorgen zu dürfen, wird sich die Qulität von pädagogischer, medizinischer und psychosozialer Arbeit verändern.

Schaffen wir Felder, in denen sich unsere innewohnenden menschlichen Herzensqualitäten, wie Mitgefühl, Wohlwollen, Fürsorge und Klarheit wieder zeigen können. Schaffen wir Felder, in denen wir gute Vorbilder für ein gesundes Miteinander sind.

Und schaffen wir Felder, die uns gemeinsam in die Lebensenergie und nicht in die Erschöpfung führen.

 

Multitasking, ein Energieräuber

Es ist an der Tagesordnung Vieles auf mal zu tun. Lange Zeit waren wir auch richtig stolz darauf, schnell und viel erledigt zu bekommen.

Zur Zeit ist das anders. Es wird geklagt über zu laut, zu schnell, zu viel auf einmal. Und zu Recht!

Die Neurobiologie belegt, dass unser Gehirn für das gleichzeitige Erledigen von mehreren Aufgaben sehr viel Energie benötigt und das uns genau dies langfristig schadet. Wir müssen uns also nicht wundern, wenn wir uns nach einem Ansturm von Aufgaben, die zur gleichen Zeit bewältigt werden müssen, erschöpft fühlen.

Unser Gehirn ist vom Aufbau her so angelegt, dass wir uns gut auf die Bewältigung einer Aufgabe konzentrieren können. Also auf ein Arbeiten „step by step“ .

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Jede mit Bedacht und Ruhe ausgeführte Handlung hinterlässt ein Gefühl der Fülle und des Ausgefülltseins, das den gesamten Tagesablauf beeinflusst. Daniel Odier

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Dieses Zitat von Daniel Odier macht es nochmal deutlich. Haben wir oder nehmen wir uns den Raum, die Dinge bewusst und achtsam zu erledigen, verbrauchen wir Energie und gleichzeitig füllt sie sich wieder auf.

Es ist an der Zeit, sich auf die eigene Biologie und die Naturgesetze zu besinnen. In allen Bereichen. Und immer wieder zu schauen, was ist nötig und was ist möglich.

Und die wichtigste Frage lautet für mich: Ist das, was wir tun und wie wir es tun hilfreich und förderlich für mich und für das kleine und große Ganze?

Der friedvolle Ort im eigenen Inneren

Foto: Christian Thür/photocase.de

Vielleicht kennen Sie das?

Sie wachen morgens auf und betrachten ganz still das Farbenspiel am Himmel. Oder Sie gehen nach einem wuseligen Arbeitstag in Ihren Garten und  genießen die frische Luft und die kühle Erde. Oder aber Sie nehmen ein duftendes Bad. Oder Sie lassen sich ganz einfach auf Ihrem Meditationskissen zur Ruhe kommen.

Die Menschen, mit denen ich arbeite, beschreiben mir dann Ihren Zustand mit Worten, wie: Da fällt etwas von mir ab. Da setzt sich was. Da fährt etwas runter.

Ja, der Geist kommt zur Ruhe. Die Gedanken setzen sich und mit diesem Setzen stellt sich oftmals ein körperliches Wohlbehagen ein. Die Stimmung wird weicher, wird milder und freundlicher.

Wir haben dann,  ohne es vielleicht bewusst wahrzunehmen, eine Verbindung gefunden zu einem ganz friedlichen Ort in uns. Manchmal stellt sich ein Gefühl ein, das sich anfühlt, wie ein nach Hause kommen.

Dies ist der Ort, an dem wir uns nähren und stärken können. Er ist immer da. Wir müssen ihn nur aufsuchen. Wir müssen nur die Wege finden, die uns zu ihm führen.

Welches sind Ihre Wege zu Ihrem friedlichen Ort?

Die Freude wecken

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Foto: pexels auf pixabay

Freude ist ein Gefühl, das uns gut bekommt. Man könnte sie als gute Nahrung für Körper und Seele beschreiben. Sie öffnet das Herz, hebt die Stimmung, lässt uns freier atmen und macht uns im Miteinander milder.

Sie stärkt uns, gerade in schwierigen Zeiten..

Gerade dann ist es hilfreich, auf die Suche zu gehen nach diesen kleinen Momenten der Freude.

Sie sind wie kleine Lichtblicke, die uns ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Erinnern Sie sich an einen freudvollen Moment. Entdecken Sie einen freudvollen Moment. Beides wirkt gleichermaßen.

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Im Alltag gehen freudvolle Momente oft unter. Alles ist wichtiger. Und dennoch, es gibt sie. Mitten unter uns.

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Meine Einladung, geben Sie ihr sehr bewusst Raum. Ich lese dazu gerade das Buch „Freude“ von James Baraz.

Und freue mich, es gefunden zu haben. Vielleicht wollen Sie sich mitfreuen. Hier ein Auszug daraus:

Nur zu, sagen Sie es: »Ich will glücklich sein!« Was geschieht, wenn Sie einfach klar und deutlich sagen, dass Sie glücklich sein wollen und dass Freude zu Ihrer täglichen Erfahrung gehören soll? Haben Sie das Gefühl, sich umblicken zu müssen, ob jemand Sie beobachtet, während Sie wagen, sich so etwas vorzustellen? Vielleicht fragen Sie sich, ob es überhaupt möglich ist. Vielleicht spüren Sie aber auch ein Gefühl der Erleichterung, weil Sie sich endlich erlauben, es zu sagen. Egal, was Sie empfinden – mit diesem Satz tun Sie den ersten Schritt dazu, Freude in sich zu wecken.

Baraz, James. Freude: Mit einem Geleitwort von Jack Kornfield und einem Vorwort von Ram Dass (German Edition) (S.35-36). Nymphenburger. Kindle-Version.
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