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Autor: wamrhein

Das Gefühl von Verbindung geht immer vor.

Kennen Sie das Gefühl neben sich zu stehen? Mitten im Stress. Sie funktionieren noch und erfüllen alles, was von Ihnen erwartet wird. Das Gefühl für sich selbst oder die Verbindung zu sich selbst haben Sie auf diesem Weg verloren.

Das ist, mitten im Stress, ganz normal und vielfach auch hilfreich. Denn wenn tatsächlich mal Lebensgefahr droht ist es lebensrettend, wenn wir schnell und zügig funktionieren können. Etwa zur Seite springen können, wenn ein Auto kommt.

Hier braucht es kein Nachdenken, kein Nachsinnen und kein Gefühl – hier braucht es alles, was uns das Leben rettet.

Da es aber im Berufsalltag selten um Leben und Tod geht ist es hilfreich die Verbindung zu sich selbst und damit zu den anderen zu behalten. Es ist nährend, wenn wir im Kontakt fühlen und spüren können. Es ist das, was pädagogische, helfende und auch führende Arbeit eigentlich ausmacht.

Vielleicht kennen Sie das auch. Sie haben Streit, eine Differenz oder sagen wir Stress mit einer Kollegin oder gar mit der Leitungskraft. Wie wirkt sich das auf Sie selbst und auf Ihre Arbeits- und Leistungsqualität aus?

Ist die Verbindung zwischen uns Menschen gestört – und wir spüren das sofort – verlieren wir an Aufmerksamkeit, an Leistungskraft, an Beziehungs- und Arbeitsqualität.

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Das Gefühl von Verbindung geht immer vor.

Früher sagte man, Störungen gehen vor.

Heute stellt sich die hilfreichere Frage,

was brauchen wir, um wieder in die Verbindung zu kommen?

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Bevor wir weiter gehen und wesentliche Dinge miteinander besprechen können, ist es notwendig die Verbindung zu uns selbst und dann zu der Kollegin, zur Angestellten oder auch zu den Kindern, den Eltern oder dem, der Partner/In zu Hause wieder herzustellen.

Es ist Zeit für eine Pause, eine Atemübung, einen Gang um den Block. Es ist Zeit für eine innerliche Beruhigung. Es ist Zeit, dass erschrockene oder verärgerte Herz wieder zur Öffnung einzuladen. Es ist Zeit für Mitgefühl und Wohlwollen mit uns selbst und dem anderen.

Nehmen wir uns Zeit für Verbindung, bevor wir in die nächste Methode gehen, bevor wir erneut ins Handeln oder Funktionieren kommen.

Für eine gute und gesunde Arbeitsatmosphäre und Arbeitsqualität brauchen wir das Gefühl von Verbundenheit.

 

Und das Beste ist . . .

Wir leben in herausfordernden Zeiten.

Corona zeigt uns überall Begrenzungen auf. Angst, Unwohlsein und Gereiztheit bis hin zu Wut, Zorn und Gewalt breiten sich aus.

Nehmen wir uns Zeiten zum Klagen und Jammern, zum Wut und Angst abbauen. Das ist wichtig.

Und wichtig ist auch der Blick auf´s Gute. Der Blick auf´s Beste.

Inmitten, von dem, was gerade ist.

Verstehen Sie mich nicht falsch. Malen Sie Dinge, die wirklich schlimm und leidvoll sind nicht rosa an. Das meine ich nicht.

Und in all dem Herausfordernden, dem Schlimmen und Schrecklichen gibt es immer auch etwas Schönes, Gutes und Hilfreiches.

Lassen Sie das nicht verloren gehen. Es wäre schade. Das genau ist es, was uns hilft diese Situation durchzustehen.

Sie kennen vielleicht, die Redewendung: „Das Schlimmste ist …“.

Das Schlimmste ist die Maske. Das Schlimmste ist die Kontaktarmut. Das Schlimmste ist die Ungewissheit. Das Schlimmste ist die Kurzarbeit. Und es geht immer noch schlimmer, ich weiß.

An dieser Stelle ist es mir ganz wichtig zu betonen, dass wir zwar alle unter Corona leiden, aber die einen mehr als die anderen. Das weiß ich, ahne ich und würdige ich.

Für die einen wird meine Übung einfacher sein und für andere unvorstellbar. Dessen bin ich mir bewusst.

Für all die, die mit gehen können und möchten ist diese Übung gedacht. Vielleicht für die, die anderen, schwerer betroffenen Mitmenschen zur Seite stehen wollen und dazu Ihre ganze Kraft brauchen. Für all die, ist diese Übung gedacht.

Drehen wir „Das Schlimmste ist…“ mal um. Lassen Sie uns mal ausprobieren:

„Und das Beste ist …“

Die Freude am Leben zu sein, die Freude ein warmes Bett und einen heißen Kaffee zu haben, die Freude sich in diesem Moment noch gesund zu fühlen oder auch wieder etwas gesünder, die Dankbarkeit für einen Arbeitsplatz, die Kostbarkeit von ganz vereinzelten Begegnungen und, und, und…

Das Beste finden wir, wenn wir uns klar werden, dass all das, was da ist nicht selbstverständlich ist. Leben ist nicht selbstverständlich. Es ist ein Geschenk. Gesundheit ist nicht selbstverständlich, sie ist zerbrechlich.

Finden Sie, schaffen Sie Gelegenheiten für diesen Blickwinkel. Beim Zähne putzen, beim zu Bett gehen, im Teamraum … Und das Beste heute ist/war . . .

Lassen Sie uns immer mal wieder auf die Suche nach dem Besten gehen, inmitten dieser absolut herausfordernden Zeiten. Das ist, was uns ermutigen und was uns Zuversicht geben kann.

Immer wieder.

Mikro Momente der Verbindung

„Mikro Momente der Verbindung“ nennt Barbara Fredrickson (US amerikanische Psychologin) die Momente, in denen Menschen sich miteinander synchronisieren.

(Mikromonete der Positivitätsresonanz)

Diese Momente finden statt, wenn Sie ein aufrichtiges, gutes Gefühl mit einem anderen Lebewesen empfinden. Hierzu reicht ein ehrliches Anlächeln, ein aufrichtiges Zuhören, mitfühlende Aufmerksamkeit oder kurze Mitfreude bereits aus.

„Wenn Sie mit jemand anderem wirklich in Verbindung treten“, erklärt Fredrickson, „kommen ihr Herzrhythmus und ihre Biochemie in Einklang, sogar das Feuern der Neuronen synchronisiert sich. Hier geht es nicht nur um ihre eigene Gesundheit, denn wenn Sie mit anderen in Kontakt treten, wird nicht nur ihr Herz leicht stimuliert, sondern das ihres gegenübers auch.“

B. Fredrickson, Die Macht der Liebe. Ein neuer Blick auf das größte Gefühl. Campus, Frankfurt am Main, 2014

Wir haben in all unseren Zusammenkünften, auch in beruflichen Kontexten, die Möglichkeit diese Mikromomente der Verbindung herzustellen. In Mitarbeitergesprächen, im Willkommensgespräch, im Arzt-Patienten Gespräch oder in Schüler-Lehrer Situationen.

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Es sind diese kleinen achtsamen Momente, auf die es ankommt. Sie sind weitaus kraftvoller, als gemeinhin angenommen.

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Ich persönlich finde die Vorstellung von Mikro Momenten sehr entlastend und sehr menschlich. Wir können nicht permanent achtsam und aufmerksam sein, aber wir können ganz bewusst Momente der aufrichtigen Aufmerksamkeit schaffen.

Vielleicht mögen Sie mal die Seite wechseln. Stellen Sie sich ein Gespräch vor, in denen Sie als Patient, als Mitarbeiterin, als Schüler das Gefühl haben, ich bin für einen kurzen Moment gesehen worden. Wir alle kennen dieses Gefühl, wir spüren es sofort körperlich.

Und wir alle verlassen diese Gespräche, diese Begegnungen mit einem Gefühl der Verbindung, der Anbindung an diese andere Person, egal ob es ein Arzt, ein Lehrer oder eine Führungskraft war.

Diese kleinen Momente punkten nicht nur auf der körperlichen Ebene durch Synchronisation unserer Herzrhythmen sondern sie regulieren unseren Stresslevel, stimulieren unseren Vagusnerv und reduzieren unsere Entzündungswerte. Darüber hinaus sorgen sie auf der psychosozialen Ebene für Vertrauen, Loyalität und Motivation. Vielleicht sogar für Lust auf gesunde Leistung.

Warum nutzen wir dieses „Instrument der Verbindung“ so wenig?

In meinem Coaching als auch in meinen Fortbildungen begleite ich Fach- und Führungskräfte dabei, leichter in Verbindung zu kommen. Mit sich selbst und mit den Ihnen anvertrauten Menschen.

Corona-Stress ist Körper-Stress

Gestern fiel mir das Buch, Die Psyche in Zeiten der Corona-Krise, in die Hände. Herausgegeben von Robert Behring und Christiane Eichenberg im Verlag Klett-Cotta.

Ein sehr lesenswertes Buch. Mich hat vor allem das Kapitel: Corona-Stress ist Körper- Stress angesprochen.

Kurt und Reiner Mosetter veröffentlichen darin eine schöne und hilfreiche „Navigationshilfe“, wie sie es nennen, für Krisenzeiten:

Nichts Seelisches ist ohne Körper, nicht Körperliches ohne Seele.

Jetzt können Sie sagen, das wissen wir doch alle. Ja vielleicht und doch vergessen wir es immer wieder.

Unser inneres Schutzschild, das an unserem Überleben interessiert ist, arbeitet in Corona Zeiten auf Hochtouren. Unser Körper setzt seelischen Stress und Dauer-Angst, Masken Pflicht und Lockdows in spezifische Reaktionsmuster um.

In Kampf- und Fluchtreaktionen und zuweilen auch in Erstarrungsreaktionen.

Das heißt, der Ton wird rauer. Es kommt zu Gereiztheiten, zu mehr Streitigkeiten und Empfindlichkeiten. Es kommt zu Rückzügen und auch zu Gefühlen von großer Hilflosigkeit.

Vielleicht haben Sie in den letzten Wochen und Monaten auch einen Energiemangel oder mehr Erschöpfungssignale an sich selbst wahrgenommen. Das ist unserem Nervensystem und seiner Wachsamkeit geschuldet. Kein Zeichen von Krankheit, sondern eher von Gesundheit und ganz normal unter dieser Situation.

Das, was unser Körper in herausfordernden oder gefährlichen Situationen tut, er zieht sich zum Schutz zusammen. Dies wiederum hat deutliche Auswirkungen auf unser Befinden, auf unsere seelische Gestimmtheit.

„Die Körperhaltung und die neuromuskuläre Körper-Aktivität und -Anspannung beeinflussen und färben die Psyche. Sich-Beugen bedeutet und triggert „Gefahr“.“ K. und R. Mosetter

Deshalb empfehlen K. und R. Mosetter in ihrem Beitrag wunderbare Dehnungsübungen, Atemübungen und Aufrichtunsübungen für diese besondere Zeit.

Meine Empfehlung für gestresste Menschen lautet, erlauben Sie sich diese Übungen auch vor beginnenden Teamsitzungen, mit den Kindern, Schülern oder Klienten und vor allem für sich selbst.

Wer Freude an Bewegung und Dehnung zur Musik hat, der findet weitere Anregungen hierzu auch in meinem Blogbeitrag  „Weit werden, wenn´s eng wird“.

Entstressen kann auch leicht sein und Freude machen. Und die wünsche ich Ihnen dabei.

Gesunde Empathie

Empathie heißt die Fähigkeit, sich in andere Menschen einzufühlen. Die meisten Menschen, die soziale, pädagogische oder pflegende Berufe einnehmen, besitzen viel von dieser Fähigkeit. Sie spüren, wie es dem anderen geht, was er braucht und oft auch, wie sie helfen können.

Und das ist gut so.

Empathie ist lebensnotwendig für uns Menschen. Aber manchmal haben wir zuviel davon. Dann verlieren wir uns im anderen und können dadurch nicht mehr hilfreich sein.

Wir müssen da sein, präsent sein, um hilfreich sein zu können.

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Gesunde Empathie erfordet, dass ich beim anderen sein kann und gleichzeitig bei mir. Wie kann das gehen?

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Sehr hilfreich dabei ist die Hinwendung zur eigenen Körperwahrnehmung.

Ich höre empathisch zu und überprüfe, ob ich mit meiner Wahrnehmung auch bei meinem Körper bleiben kann. Spüre ich mich noch?

Wo hat mein Körper Kontakt? Mit der Rückenlehne? Mit dem Boden? Mit der Armlehne?

Eine schöne Übung, die aus dem Neuro Yoga kommt, ist die Mitte Meditation. Üben Sie erst immer am „Beckenrand“, also allein für sich.

Versuchen Sie in der Vorstellung, über die Mitte des Kopfes einzuatmen, den Atem an der Wirbelsäule entlangströmen zu lassen und unterhalb des Bauchnabels auszuatmen. In Ihrem Tempo und ohne Anstrengung.

Erst wird es ungewohnt sein, bleiben Sie dran. Mehrmals täglich kurz die Wahrnehmung nach innen richten, und spüren.

Manchmal reicht auch nur der Kontakt, also die Vorstellung der eigenen Wirbelsäule, um gut bei sich zu bleiben.

Und dann probieren Sie es im Miteinander. Vielleicht erstmal mit Freunden und dann im beruflichen Kontext.

Im Kontakt, im Gespräch immer mal wieder für einen kurzen Moment die Aufmerksamkeit auf die eigene Wirbelsäule lenken.

Sich selbst immer wieder verloren zu gehen ist erschöpfend und eine mögliche Vorstufe zum Burn Out.

Bei sich selbst bleiben zu können, ermöglicht es Ihnen wirklich hilfreich zu sein. Sie können spiegeln und sind gleichzeitig Gegenüber. Ein großes Geschenk für Ihre Mitmenschen.

Probieren Sie es aus. Ich freue mich auf Ihre Rückmeldungen.

Beziehungsqualitäten wirken.

Beziehungsqualitäten wirken. Sie schwächen oder sie stärken uns, sie beflügeln oder sie bedrücken uns.

Die zu uns selbst und die zu anderen.

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Wie wir Beziehung gestalten,

wie wir kommunizieren hat nicht nur Einfluß auf unser Gefühl von Wert und Würde, sondern stärkt oder schwächt auch unsere Leistungen-, unsere Motivation und darüber hinaus auch unser Hormon- und Immunsystem.

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Wir machen im Miteinander Physiologie.

Wer das nachlesen möchte, dem empfehle ich das bereits etwas ältere Buch von David Servan-Schreiber: Eine Neue Medizin der Emotionen.

Das heißt, wir können gemeinsam Gesundheit und Lernen fördern.  Und wenn wir uns mit Fehlzeiten beschäftigen, sollte unser Blick auch auf der Atmosphäre unserer Arbeitsstätte liegen. Es sind die Beziehungen, die die Atmosphäre machen.

Und glauben Sie mir, wir nehmen sie alle wahr. Ob wir eine Schule besuchen, eine Kita oder eine Arztpraxis.

Weiterhin wird die Wirksamkeit von Beziehungsqualitäten leider unterschätzt. Oftmals höre ich im Coaching den Satz, ich war doch nur da. Ich habe gar nichts gemacht, nur zugehört.

Wie wunderbar, kann ich da nur sagen. Hier findet gegenseitige Regulierung statt.

Beziehungsqualitäten wirken ebenso real wie ein Medikament.

Darüber hinaus haben unsere Beziehungsqualiten immer etwas mit unserem Nervensystem zu tun. Erst wenn unser Nervensystem den Eindruck hat, dass wir in Sicherheit sind, reguliert es uns in einen beruhigten Zustand. In diesem beruhigten Zustand (soziales Nervensystem) kommen wir in die Präsenz und haben Kontakt zu so wesentlichen Qualitäten wie Mitgefühl, Wertschätzung, Fürsorge und Klarheit. (Polyvagal Theorie)

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Das Besondere an diesen Qualitäten ist, sie stärken beide Seiten. Den, der gibt und den, der nimmt.

Eine klassische Win-Win Situation.

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Eines meiner Hauptanliegen, im Coaching als auch in meinen Fortbildungen, ist es Beziehungsberufler zu stärken. Das geht nicht, ohne ihnen das Vermögen ihres eigenen Nervensystems und den damit verbundenen Beziehungsqualitäten ans Herz zu legen.

Und das tue ich gern.

Ruhiger werden mit Musik.

Sie sind im Moment so nervös? Ihre bewährten Beruhigungsstrategien helfen gerade nicht? Dann versuchen Sie es doch mal mit einer ganz besonderen Art der Beruhigung.

Als erstes suchen Sie sich Musik, bei der Sie spüren, das sie Ihr Nervensystem beruhigt. Für viele Menschen ist das ruhige Klaviermusik oder Gitarrenmusik. Aber es kann ganz unterschiedlich sein.

Wichtig ist, dass Sie spüren, ihr Nervensystem beruhigt sich dabei. Sie merken das an der Vertiefung Ihres Atems, an der Weite im Brustkorb oder an der Beruhigung des Herzschlages.

Dann erstellen Sie sich eine Playlist, nur mit diesen Songs. Geben Sie der Playlist einen Namen und hören Sie die Musik, am besten über Kopfhörer, mehrmals täglich.

Und genau wie bei der Meditation ist es gut das Nervensystem an diese Form der Beruhigung zu gewöhnen. Jeweils 10 Minuten reichen aus.

Probieren Sie es aus.

Momente des Gelingens

Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht. Manchmal geht man nach einem Arbeitstag nach Hause, ist unzufrieden und frustriert. Es scheint, als hätte an diesem Tag nichts geklappt.

Lassen Sie uns nochmal ganz genau schauen.

Mitten im Stress, in der Funktion sind wir nur auf das ausgerichtet, was wir schaffen wollen oder müssen. Die Dinge, die am Wegesrand liegen, bleiben ungesehen. Was für eine Verschwendung.

Hier hilft es immer mal wieder innezuhalten. Nur einen kurzen Moment. Und den Blick wieder zu weiten.

War da nicht ein wohlwollendes Lächeln? Ach dieses nette Kind, ja. Hat da nicht meine Kollegin, ein freundliches Wort für mich gehabt? Gerade das Elterngespräch, da hab ich richtig gute Arbeit gemacht.

Hier sind sie die gelingenden Momente. Immer etwas vernachlässigt. Aber dann gern gesehen.

Was ist mir heute gelungen? Was ist im Miteinander gelungen?

Lassen Sie sie nicht einfach nur Vorüberziehen, sondern genießen Sie sie. Verweilen Sie etwas bei diesen Momenten, bis sich ein Gefühl dazu einstellt, ein Lächeln entsteht und auch der Körper mit gesunden Botenstoffen reagieren kann.

Es gibt Menschen, die sind unterwegs und suchen Pokemons. Vielleicht suchen und sammeln Sie demnächst diese kleinen gesunden Momente des Gelingens.

Vielleicht haben Sie auch Lust auf eine Landkarte des Gelingens. Diese lädt zur Wertschätzung der gemeinsamen Arbeit im Team ein. Ein großes Blatt Papier, auf das jeder seinen Moment eintragen kann.

Gerade jetzt. Mitten in den Herausforderungen. Nehmen Sie sich die Zeit.

Und teilen Sie mit mir oder Ihren Kollegen/Innen. Weißt du, was heute schön war …

Viel Spaß dabei.

 

Kostbarkeiten sammeln

Bevor ich angefangen habe zu schreiben, habe ich einen Blick auf das Wort kostbar geworfen. Es wird gleichgesetzt mit Worten, wie edel, rar, selten, unbezahlbar oder unschätzbar.

Kostbar ist zudem ein weniger gebräuchliches Wort, wenn es um menschliches Erleben geht. Wir benutzen es eher in Bezug auf Schmuckstücke , Autos oder Wertgegenstände.

Und doch habe ich in den letzten Tagen, unter Corona, mein Empfinden für Kostbarkeiten verfeinern können. Ich habe ein Zimmer mit Blick in den Garten. Hier findet mein Home Office statt. Und häufig habe ich, in den letzten Tagen, das Gefühl unschätzbar reich zu sein. Ich kann arbeiten und in einen wunderbaren Kirschbaum schauen. Ich kann den Vögeln bei ihrer Geselligkeit zuschauen. Ich sehe, wie die Sonne am Nachmittag durch die Blätter bricht.

Eigentlich alles Selbstverständlichkeiten? Ja und doch, bin ich zutiefst beeindruckt, wie die „Corona-Verlangsamung“ in mir wirkt. Sicher, ich entbehre Vieles. Die Unbekümmertheit, die Unbedarftheit im Umgang mit andern Menschen.

Und doch komme ich wieder in Kontakt mit Qualitäten, wie Kostbarkeiten. Ich bin zurückgerufen worden in den Moment zu kommen. Und dann entstehen sie, die Kostbarkeiten. Sie tauchen, sie blitzen auf.

Wie kostbar, schreiben zu können, ein warmes Wasser am Morgen, der erste wohlduftende Kaffee, der erste Blick in den Garten.

Wie kostbar, mein Atem ist, wenn ich bedenke, was Corona anrichten kann.

Alles nicht selbstverständlich, sondern Geschenke des Lebens. Kostbarkeiten eben.

Ein Blick aus dem Nachbargarten. Ja, wir sind gesund. Der Besuch bei den alten Eltern. Nach langer Zeit, ganz vorsichtig. Auf einmal eine Kostbarkeit, ein Schatz. Etwas, was man noch mehr zu schätzen lernt.

Vieles im Leben ist nicht selbstverständlich. Das wird mir mehr als deutlich in dieser Zeit.

Meine Coping Strategie unter Corona ist es, auf die Suche zu gehen, nach den Geschenken, nach den Kostbarkeiten des Miteinanders, nach den Kostbarkeiten des Lebens.

Mir hilft es, ruhig zu bleiben, in meiner Kraft zu bleiben. Ich tanke immer mal wieder auf, an diesen Kostbarkeiten.

Was sind die Kostbarkeiten in Ihrem Leben?